Als Tyria gehüllt in weiße Pracht,
Das Asura-Mädchen Avendy erwacht'.
Noch müde rieb sie sich die Augen,
Sah aus dem Fenster und geriet ins Staunen.
Als Tyria gehüllt in weiße Pracht,
Das Asura-Mädchen Avendy erwacht'.
Noch müde rieb sie sich die Augen,
Sah aus dem Fenster und geriet ins Staunen.
Auf sprang sie und eilt wie der Wind
Hinunter zu den Eltern geschwind.
„Mutter, Vater! Es ist soweit!
Endlich ist sie da – die Wintertagszeit!“
„Der erste Tag voll Schnee ist heut',
Hat die eis'ge Jahreszeit eingeläut‘!
Vierundzwanzig Tage bleiben mir Zeit
Mich vorzubereiten für die große Festlichkeit!“
„Mein liebes Kind“, lenkte die Mutter ein,
Mit ruhiger Stimme, um sachlich zu sein.
„Ich gebe an dieser Stelle zu bedenken:
Du hast viele Freunde – was willst du allen schenken?“
„Kekse back‘ ich für all' meine Freunde
Da werden sie staunen, die lieben Leute!
Aus Mehl, Eiern, Milch und Butter
Und oben drauf mit Zimt und Zucker!“
„Dann frisch ans Werk meine Kleine,
Aber bedenke: Eile mit Weile!“
„Ja, Vater – ich denke daran“,
sprach's und richtete Chaos in der Küche an.
Tagelang war Avendy am Backen,
Erdachte sich die tollsten Sachen.
Kreationen, wie Tyria sie noch nie gesehen,
Sollten bei allen Leuten stehen.
Doch unter des Vaters strengem Blicke
Offenbarten sich kleine Missgeschicke.
Die Kekse waren teils ganz schwarz,
Von gebastelten Figuren troff noch das Harz,
Die Farbe der Grußkarten auch noch nicht trocken
Und verschieden groß die gehäkelten Socken.
„Selbst Schuld“, sagte sie sich.
„Aufgepasst habe ich nicht
Zu vieles wollt' ich zur selben Zeit.
Das alles bildet keine Einheit.
Doch werd' ich jetzt nicht aufgeben,
Mit den Konsequenzen muss ich nun leben.“
Trotzdem! Alles war bereit und gepackt,
Sicher verstaut in einem großen Sack,
Bereit, um ausgeliefert zu werden.
Jetzt musste nur noch ein Schlitten gefunden werden.
Tapfer hatte sie alles nach draußen getragen,
Allein, ohne Hilfe oder sich zu beklagen.
Ein Transportbehältnis jedoch war nicht zu finden
Und langsam begannen ihre Kräfte zu schwinden.
„Oh Weh, ach könnte ich nur Golemantie,
Alleine schaff ich das hier doch nie!
Der Sack ist viel zu schwer für mich,
Ohne Hilfe kann ich das nicht!“
Da stupste ihr Raptor Mort sie an.
Aber natürlich! Weshalb dachte sie nicht gleich daran?
Er konnt' den Sack ja müh'los tragen
Und lief weite Strecken stets ohne zu klagen.
Den Sack gut gesichert, mit einem Gurt
So richtig ordentlich festgezurrt,
Schwang sich Avendy auf den Raptor hinauf
Und rief: „Los, mein Freund – lauf, lauf!“
Als erstes waren die Sylvari an der Reihe
Beschenkt wurden sie alle im grünen Haine.
Danach dann die Asura im Arkanen Konzil,
Beachtung aber fand Avendy dort nicht viel.
Im Anschluss besuchte sie die Charr.
Die großen Katzen fand sie schon immer wunderbar.
In Windeseile und Drachenschnelle
Verteilte sie die Geschenke in der großen Zitadelle.
Die Skritt standen als nächstes auf der Liste,
Ihre Präsente bekamen sie in einer Kiste.
Die kleinen Nager schienen drüber erfreut
Und hatten den Inhalt wild um sich verstreut.
Übrig blieben noch die Quaggan,
Doch irgendwie hatte sich Avendy vertan.
„Ich fürchte wir haben uns verlaufen.“
Und auch Mort musste so langsam schnaufen.
„Alles gut, mein Freund – wir haben es bald,
Ich weiß, es wird dunkel und bitterkalt.“
Doch davon ließ sich Avendy nicht bezwingen,
Ein letztes Geschenk galt es zu überbringen!
Das Dorf der Quaggan war nicht mehr weit,
Hinterm Hügel lag's gut versteckt und in Sicherheit.
„Sieh nur – dort hinten! Wir haben's geschafft!“
Sagte sie und schleppte mit letzer Kraft
Das verbleibende Päckchen den Hügel hinauf
Und übergab es den Quaggan mit Schleife obendrauf.
„Alle Geschenke sind überbracht – es ist geschafft,
Jetzt schnell nach Hause, bevor uns verlässt die Kraft.“
So schwang sie sich auf des Reittiers Rücken
Und ritt nach Hause voll Freud' und Entzücken.
Einen ganzen Tag hatte sie danach geschlafen,
Bevor am Wintertag all' ihre Freunde eintrafen.
Die gesamte Nacht über hatte es geschneit
Und Tyria war wie von aller Farbe befreit.
„Avendy, meine Liebe, Deine Freunde sind hier
Und alle überbringen Dir
Ihren Dank und auch ein Präsent!
Auf den ersten Blick wirkt es vielleicht dezent,
Aber sie haben sich viele Gedanken gemacht
Und überlegt, was Dir eine Freude macht“
Kaum zu glauben, aber wahr,
Sie waren wirklich alle da!
Überreicht hatten sie ihr ein Gedicht,
Sofort erhellte sich Avendys Gesicht.
„Oh, meine Freunde – wie lieb von Euch allen!
Das ist das beste Geschenk von allen!
Aber das Allerschönste für mich ist,
Dass jeder von Euch glücklich ist!“
Frohen Wintertag und ein schönes Fest wünscht Euch Eure GW2Community!