Liebes Tagebuch,
nach einem abenteuerreichen Tag gestern war es mir heute vor allem nach Ruhe zumute. Ich musste ja noch meinen Kuchen backen und anschließend wollte ich in die Bibliothek gehen und versuchen, etwas über dieses Auge Zhaitans in Erfahrung zu bringen. Doch zu allererst musste ich mich aus dem Bett quälen. Der gestrige Tag steckte mir noch sehr in den Knochen. Habe ich schon einmal angemerkt, dass ich nicht für die Feldforschung geeignet bin?
Ich brauchte also eine Weile vom Moment des Erwachens bis ich an meiner Kochstation ankam.
Als dieser erste Meilenstein des heutigen Tages geschafft war, suchte ich zuerst alle Zutaten zusammen, die ich zum Backen meines heißgeliebten Schoko-Omnombeerenkuchens benötigte. Mir fehlten Mehl, Buttermilch und Backpulver. Diese Zutaten konnte ich zum Glück bei Bhia gegen ein paar Kupfer erstehen.
Zunächst mischte ich die Zutaten für den Boden zusammen: Mehl, Backpulver, Zucker und etwas Salz. Für die fluffige Konsistenz folgten dann Buttermilch, ein Stück Butter und ein Ei. Allein beim Anblick des Teiges in meiner Schüssel floss mir schon das Wasser im Mund zusammen, obwohl das Beste ja erst noch kam. Ich gab den Teig in eine Backform und schob diese in den Ofen.
Dann nahm ich eine weitere Schüssel und mischte ein Stück Butter, etwas Wasser, eine Vanilleschote und etwas Zucker zu einem weißen Zuckerguss. Diesem fügte ich dann noch Schokoriegel und Omnombeeren hinzu: Fertig war der Schokoguss. Ich probierte ein wenig, um sicher zu gehen, dass die Mischungsverhältnisse auch passen. War das lecker! Ich musste mich zurücknehmen, nicht die ganze Schüssel einfach auszuschlecken und nichts mehr für den Kuchen zu haben. Ich nahm den Teig aus dem Ofen uns stellte ihn ein wenig ans Fenster zum Auskühlen. Dann überzog ich ihn mit dem Schokoguss und verzierte ihn mit weiteren Omnombeeren. Schoko-Omnombeerenkuchen – ein Meisterwerk der Konditoren Tyrias!
Nun, da der Kuchen fertig war, gönnte ich mir eine Auszeit und ging zur Bibliothek. Ich wollte ja versuchen, etwas über das glibberige Auge Zhaitans in Erfahrung zu bringen, das uns gestern beinahe das Leben gekostet hatte. In der Bibliothek verging die Zeit wie im Flug. Ich könnte ewig dort sitzen und von all den alten Abenteurern lesen: Es ist so faszinierend und zugleich auch noch lehrreich. Vor allem in Bezug auf die aktuellen Geschehnisse in Elona und der Rückkehr von Palawa Joko scheint es doch immer wichtiger zu werden, Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen und diesem Schurken endgültig den Garaus zu machen. Bei meiner Suche nach Informationen über das Auge Zhaitans tauchte ich wieder ganz in die Welt von Caithe und der Klinge des Schicksals ein. Wie sie gegen Kralkatorrik kämpften, sich auflösten und schlussendlich wieder zusammenkamen, um Zhaitan in seine Schranken zu weisen und ihren Sieg gegen einen Alt-Drachen zu feiern. Ein wahres Epos!
Als mich die Realität wieder einholte, stellte ich fest, dass es schon spät am Abend war. Auch wenn ich nicht viele Informationen über das Auge finden konnte, sollte ich nun wirklich nach Hause und dann auch ganz schnell ins Bett gehen. Morgen ist mein großer Tag und da will ich natürlich nicht völlig übermüdet sein. Vorher habe ich mir aber doch noch einige Minuten Zeit genommen, um dir von meinem Tag zu berichten.
Gute Nacht, liebes Tagebuch!
Deine Azalee