Anatoli Ingram hat für uns eine neue Kolumne
zu Guild Wars 2 verfasst, in der es um die Entwicklung des Chronomancers geht. Dazu hatte er Jon Peters bei sich und hat mit ihm über die Elite-Spezialisierung des Mesmers gesprochen. Er berichtet uns dabei über die Ideen und die Philosophie hinter den Neuerungen.
ZitatAlles anzeigenHallo! Ich bin Anatoli Ingram. Willkommen bei „Versteckte Arkana“! In dieser Kolumne stelle ich euch die Menschen, die Arbeit und die Design-Philosophien vor, die hinter der Entwicklung von Guild Wars 2: Heart of Thorns™ stecken. Diese Woche hat sich Game Designer Jon Peters ein bisschen Zeit genommen, um mit mir über die neue Elite-Spezialisierung für Mesmer zu sprechen, den Chronomanten. Wir haben uns auch darüber unterhalten, wie sich eine altbekannte Klasse in etwas Neues verwandelt hat, das die Spieler von Guild Wars 2 voller Spannung erwarten.
Ein alter Bekannter?
Der Chronomant tauchte erstmals als Entwurf im Guild Wars®-Universum auf. Er sollte Teil der nie erschienenen Guild Wars Utopia-Kampagne (Link nur auf Englisch verfügbar) werden. Die Kampagne wurde durch die Erweiterung Guild Wars® Eye of the North™ ersetzt, als ArenaNet mit der Entwicklung von Guild Wars 2 begann. Der Chronomant war ursprünglich als eigenständige Klasse in Guild Wars Utopia gedacht, es blieb jedoch bei der Idee, da die Kampagne verworfen wurde. Auch wäre der Chronomant im ersten Teil von Guild Wars dem Mesmer zu ähnlich gewesen – schließlich hätte es dann zwei Magier gegeben, die die Realität manipulieren können.
Der Mesmer aus Guild Wars 2 spielt, genau wie sein Vorfahre, gerne mit der Realität und der Wahrnehmung, er verfügt jedoch auch über die Fähigkeit, das Raum-Zeit-Gefüge mithilfe von Fertigkeiten wie der „Zeitschleife“ und dem „Temporalen Vorhang“ zu beeinflussen. Jon ist der Meinung, dass der Chronomant daher eine logische Wahl für die erste Elite-Spezialisierung des Mesmers ist.
Herr über die Zeit
Im Gegensatz zum Druiden, der Elite-Spezialisierung für den Waldläufer, der rund um seine Fähigkeit zur Verwendung eines Stabes entwickelt wurde, entwarf man das Konzept und den Stil des Chronomanten bereits vor der Auswahl seiner Waffe. In einer frühen Studie dachte man sogar darüber nach, diese neue Spezialisierung mit einem Gewehr auszustatten. Das Team entschied jedoch, dass ein Schild für die Nebenhand besser zum Chronomanten passt. In einem Brainstorming entstand zuerst die Idee eines Schildes mit Ziffernblatt, später wurden daraus Brunnen-Fertigkeiten, die in einem optischen Effekt die Zeit messen und ihre Wirkung entfalten, wenn sich die Zeiger einer Uhr treffen. Es mag zwar etwas ungewöhnlich sein, dass ein Magier einen Schild trägt, doch Mesmer sind Meister darin, sich traditionelle, nicht-magische Waffen zu eigen zu machen – von der Pistole bis zum Großschwert.
Das Zeitgefüge in den Nebeln ist für Sterbliche nicht greifbar. Auch der Chronomant hat eine ähnlich mystische Seite. Sein spezieller Schild-Skin, der über den Belohnungspfad dieser Elite-Spezialisierung freigeschaltet werden kann, ist ein arkaner Mechanismus, der verschiedene Mittel zur Messung der Zeit verwendet: ein Uhrwerk, ein Stundenglas und die Himmelskörper. Ebenfalls über den Belohnungspfad freigeschaltet wird der Skin für die Schultern des Chronomanten. Er lässt magische Runen leuchten. Erfahrene Chronomanten können ohne Mühe den Fluss der Zeit queren und dabei die Zeit für ihre Gegner anhalten. Wenn die Wahrnehmung der Zeit nur eine Illusion sein sollte, dann hat der Chronomant alles, was er braucht, um diese Illusion zu erschaffen und zu zerschmettern.
Viele neue Möglichkeiten
Die Klassen im ersten Teil von Guild Wars waren vergleichsweise speziell. Die Kern-Spezialisierungen in Guild Wars 2 decken ein deutlich weiteres Feld ab. Die Elite-Spezialisierungen eröffnen ArenaNet und den Spielern die Möglichkeit, neue Unterarten der Klassen mit einem unverkennbaren Stil und einer eigenen Spielweise zu entdecken. Der Chronomant muss nicht vom Mesmer abgegrenzt werden. Vielmehr wird euch die Möglichkeit geboten, auszusuchen, was für ein Mesmer euer Charakter werden soll.
Ziel der Elite-Spezialisierungen ist es, so Jon, den Spielern das Gefühl zu geben, dass sich ihre Klasse zu etwas Neuem entwickelt hat. ArenaNet hat bei der Entwicklung von Guild Wars 2 auf strikt definierte Rollenvorgaben für die einzelnen Klassen verzichtet. In Guild Wars 2: Heart of Thorns werden die Spieler ihre Rolle im Kampf nach der von ihnen bevorzugten Spielweise bestimmen können. Der Chronomant ist ein Meister darin, gegnerische Aktionen zu verlangsamen oder anzuhalten. Mit der Verwendung von Eifer kann er sich einen weiteren Zeitvorteil sichern. Das alles macht ihn zu einem hervorragenden Kandidaten für das Manipulieren und Beherrschen des Schlachtfelds.
Jon stellte fest, dass seit der Veröffentlichung von Guild Wars 2 nur wenige neue Fertigkeiten ihren Weg ins Spiel gefunden haben. ArenaNet hat nun jedoch eine verbesserte Technologie zur Erstellung neuer, komplexerer Fertigkeiten. Das Warten wird sich also für die Spieler lohnen. Da Elite-Spezialisierungen nur für Charaktere ab Stufe 80 verfügbar sind, hatten die Entwickler größere Freiheiten bei der Erschaffung von Fertigkeiten und Fähigkeiten, die eine geschickte Spielweise und eine stete Verbesserung der Spieler sogar auf der maximal erreichbaren Stufe belohnen.
Wenn ihr den Chronomanten in Aktion erleben und euch ein Bild seiner Zeitmagie machen möchtet, dann seht euch den „Points of Interest“-Livestream am 1. Mai um 21:00 Uhr MESZ (12:00 Uhr PDT) an. Wer die Folge verpasst, der muss nicht traurig sein, denn im offiziellen Guild Wars 2 YouTube-Kanal wird es einen Mitschnitt geben.