Von Dolyaks und Freunden
Ich sitz‘ gechillt auf einer Zinne, unsrer Garni planlos rum,
an einem schönen Tag im Herbst, der Bäume Farben, kunterbunt,
erfreu‘n mich durch ihr Farbenspiel, in meiner Hand ein welkes Blatt,
als ich entsetzt Vandalen seh‘, sie kloppen grad ein Dolyak platt.
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Ich denk‘ mir: „Was ist das denn hier, die töten dieses arme Tier,
das fortgeschickt wurd‘, ohne Schutz, vom Gegner dreist nur ausgenutzt,
soll es die vielen, teu’ren Mats, durchs Feindesland bis an ihr Ziel,
hin tragen, doch gefragt wurds nicht, ob überhaupt dies tun es will.
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Und doch es trabt, noch tapf’rer als der kühnste Krieger durch dies‘ Land,
ganz ohne Waffen, treu ergeben seinen Herr’n, ein teu’res Pfand
wird es bezahlen wenn’s gestellt wird, von nem gegnerischen Zerg,
sein Leben stets ist in Gefahr und doch durchläuft es Tal und Berg,
am Tage und auch noch bei Nacht, der Welten die ein Schlachtfeld sind,
das Dolyak hat sich fürwahr den meinigen Respekt verdient!
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Drum spring ich auf von meinem Platz und schließ mich den Vandalen an,
betret‘ die Gruppe und das Teamspeak, häng‘ mich an die Flegel dran,
die nicht erkannten all‘ die Größe, welche wohnt in diesem Tier,
die grob verkannten seine Nöte, gar nichts hatten sie verspürt,
als sie den seinen Lebensbalken hart und herzlos ausradierten,
weil sie dolyaksches Wirken schlicht und einfach nicht kapierten,
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ignorierten, dass der Clan der Dolyaks seit Prerelease
die Maps im WvW-Gebiet außer zum Patch niemals verlies,
obwohl geschlachtet seine Jünger, ständig wurden, immer wieder,
ignorant, berserkarhaft, sie gingen sang- und klanglos nieder.
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Doch nur auf den ersten Blick, denn „sinnlos“ warn die Tode nicht,
sie trabten unermüdlich, taten weiterhin die ihre Pflicht,
dem Morden trotzend, denn ihr wahres Credo war schon immerlich
zu dienen einem höh’ren Zweck, bis dass das Fundament erricht‘,
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des Friedens würd, das Einheit brächte, zwischen allen Tyrias Wesen,
allen Völkern, allen Servern, blut’ge Kriege aufzulösen,
Neid zu Freude, Hass zu Liebe, faule Triebe blühten auf und
alte Feinde würden Freunde, machten heiter einen drauf
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zusammen, lachten über früher, drüber ach wie blind sie waren,
kämen aus, ganz gar wie Brüder, Mengen, Massen, große Schaaren,
dieser edlen Dolyaks zwar einst für sie gestorben war’n, doch
unvergessen ihre Taten würden sein, sie kämen an
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noch bei den Kindeskindern aller, die Erkenntnis, wie der Wind,
geschwind und klar und ewig währte, dass die Dolys heilig sind,
Symbol des Friedens und Propheten dieser einen weisen Lehre,
auf dass alle leben ohne Kampf, dass keiner sich beschwere
mit der Last des Tötens, dass auch ohne grobes Blutvergießen,
Tyrias Blüten bunt und schön in großer Zahl froh können sprießen.
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Dies erzähl‘ ich den Vandalen, die zuvor das Doly watschten,
lang‘ kommt nix, dann hallt „du Lappen“ durchs TS, und alle klatschen.
Und auch ich klatsch‘, denn ich hab‘ sie lieb gewonnen, ihrer Tat
zum Trotz, obwohl sie Dolys watschen und nicht folgen meinem Rat,
denn `s ist zu früh für Weltenfrieden, diese Zeit ist noch nicht da,
doch ganz gewiss wird irgendwann der Wunsch der Dolys werden wahr,
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d’rum wart‘ ich ab, mit viel Geduld,
zwar folge ich nicht ihrem Kult,
vom Dolystöten, kein Tumult
ich zettel an, hab‘ keine Schuld,
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dass Dolys sterben, doch ich folge wohl dem Weg der Dolyaks,
ihr Beispiel soll mir Vorbild sein, ich seh‘ es klar nun, weil ich hab’s,
verstanden, dass sie trotz dem Scheiden aus dem Leben treu sich bleiben,
dass die Dolyakfamilien für ihr Ziel bewusst erleiden,
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wenn auch gänzlich tatenlos ich nicht verweil‘, bin Diplomat
und Funktionär in Dolyakfragen, nebenbei geb‘ meinen Rat
denjen’gen welche sinnlos töten meine pelz’gen Freunde hier,
verbreit‘ die Kunde, dass einjeder Schlächter gern kann folgen mir,
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zur täglichen Zeremonie, dem Ritual das ich abhalt‘,
am Dolyakfriedhof im Harathi-Hinterland, dort Jung wie Alt,
willkommen ist, der brachte eins ein Dolyak um und läutern will,
die seine Missetat, der sich Vergebung hat gesetzt als Ziel.
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Ein Ort des Friedens und der Stille, alte Dolys pilgern her,
zum Sterben, ganz natürlich, nach erfülltem Leben, `s freut mich sehr,
wenn sie dort ankomm‘, denn das heißt, dass keiner sie ermordet hatt‘,
in ihrem Dienst, dass sie es schafften, dass ein Umbruch findet statt,
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allmählich, dass auch and’re Player, die begegnen immer wieder,
ihnen auf dem Schlachtfeld draußen, voller Ehrfurcht knien‘ sich nieder,
wie ich’s auch tu‘, wenn ich eins von ihnen seh‘, die Ehr‘ erweis,
sogleich ich feierlich den ihren, dass aufbald schon jeder weiß,
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was richtig scheint, was Fehler ist,
dass niemand mehr noch Blut vergießt,
dass Liebe sprießt und Hass verschwindet,
Dolyakliebe uns verbindet.
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Vor euch steht, in mir, ein Dolynator, schließet euch mir an,
auf dass wir schützen ab sofort die Dol-y-aks, wir nehm‘ uns an,
den Dolyfeinden aller Art, aufdass nie wieder legen Hand,
sie an die edlen Wesen an, denn
Tyria ist Dolyakland!