Sehr komplexes Thema.
Was wir hier sehen sind die Auswüchse (passt ja zum Patch ) dieser Industrie. Nicht nur der Spiele-Industrie, auch allgemein in der Software-Entwicklung.
Das Spiel ist (imo) grad 'ne Cash Cow. Entwicklungskosten sind bereits seit einiger Zeit drin, jetzt kann noch tüchtig 'nachgemolken' werden. Haupteinnahmequelle ist der Itemshop. Und um die Leute bei der Stange zu halten wird ab und an etwas nachgeschoben. Scheinbar nach dem Minimalprinzip. (Ziel: Neuer Content. - Anforderung: Möglichst geringe Kosten.)
Den letzten denen ich dabei einen Vorwurf machen würde, sind die Programmiere selber. Denen wird nur gesagt was sie zu tun haben. (auch wenn ich im laufe der Zeit die ein oder andere Flachzange kennengelernt habe, bei der ich mich wirklich gefragt habe warum er Entwickler geworden ist. Aber das ist ein anderes Thema.)
Das ist der typische Management Wasserkopf *). Ich selber kenne mehrere Kollegen aus der Entwicklung, die mittlerweile resigniert haben und nur noch 'Dienst nach Vorschrift' machen. Einfach weil ihnen ständig gesagt dass sie nachzuweisen haben womit sie ihre Arbeitszeit verbracht haben.
Bezogen auf unseren Fall: Der neue Content wird entwickelt. Entwickler/QA haben ihre (Unit)Tests, die formal irgend wann einmal aufgestellten Anforderungen entsprechen. Die laufen durch. Überall grüne Symbole -> Passt! Auch der Manager ist zufrieden. Schließlich entspricht ja alles den Vorgaben, die ihm seine Bibel ... äh ... ZdV 08/15 ... äh ..., Projektmanagement Pamphlet einer Fern-Universität (*hust*) empfiehlt.
Jetzt könnte sich jemand aus der QA Abteilung (oder ein Entwickler selber) hinsetzen und überlegen was man in dem QA Prozess (oder den Unit Tests ) aufnehmen könnte, um die Qualität des Produktes zu verbessern. (Man hat ja schon Erfahrung mit früherem Veröffentlichungen neuen Inhaltes gesammelt.)
Dann müsste derjenige aber auch diese (geschätzte) halbe Stunde irgendwo verbuchen. -- Muss ja schließlich alles nach Wirtschaftlichen Faktoren berechnbar sein (Sprich: Zeit = Geld) -- Dafür hat er keine Kostenstelle. **) Also lässt er es gleich von vornherein sein. -> Wo wir wieder bei den resignierten Entwicklern wären: "Ich werde dafür nicht bezahlt, also mach ich es auch nicht." ...Und ich kann das mittlerweile gut verstehen.
Dazu sei gesagt: Ich mag das Spiel. Ich werde es auch noch weiterspielen. Ich werde ihm aber auch keine Träne nachweinen, sollte es irgendwann einmal keinen Spaß mehr machen, unspielbar sein oder abgeschaltet werden sollte.
So, genug Munition Richtung Management-Kropf verschossen.
*) Kleine Anekdote am Rande: Letztens saß ich mit einem Freund (auch Entwickler; In einer mittelständischen Programmier-Butze) zusammen, der mir erzählte dass er an diesem Tag mit 3 Entwicklern und 7 'Managern' ... In Worten: Sieben! (In Zahlen auch!) im Büro saß. - Die selben sieben Managern die es geschafft haben sich eine Kundenanfrage 2 Wochenlang gegenseitig zukommen zu lassen - vermutlich um ihre Zuständigkeit zu prüfen - nur um sie hinterher besagtem Freund in die Hand zu drücken, mit der Anweisung sein Team habe das in zwei Tagen zu erledigen.
**) Man sitzt im Meeting, muss sich eine Stunde lang irgendein belangloses Gefasel anhören und hinterher noch überlegen unter welcher Kostenstelle man nun diese Zeit verbucht... Und unseren Auszubildenden wird das von der IHK auch schon so Vorgekaut. Ja immer schön alles Zeit- und Kostenmäßig zu belegen.