Der Herbst kann goldene Tage haben, warm mit herabfallenden Blättern und einfach schön Allerdings gibt es auch die andere Seite und über die habe ich einen kleinen Text verfasst. Der ist zwar schon ein bisschen älter, aber ich mag ihn immer noch.
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Schlamm und Nebel
Sie hasste den Herbst.
Den Nebel, die beißende, oft auch feuchte Kälte, die durch das Gewand kroch, sie bis auf die Knochen auskühlte. Sie war ganz anders als die klirrende Kälte des Winters.
Sie marschierte durch den Wald, mit ihrem Hund, wie jeden Morgen. Die Sonne war noch nicht gänzlich aufgegangen, sodass es zwischen den Bäumen dämmrig war. Frühmorgendliche Nebelschleier krochen über den Boden. Es roch nach modrigem Laub, leicht faulig. Gestern Nacht hatte es geregnet, eine schimmernde Schicht überzog das Laub.
Sie wusste, dass sie vorsichtig auftreten musste, oft verbargen sich unter dem Laub rutschige Schlammstreifen.
Der Hund war vom Pfad abgekommen, durch die feuchten Laubberge, die sich überall am Boden auftürmten. Sie warf einen Blick nach oben. Wo im Sommer grüne Blätter den Himmel verdeckten, streckten sich nun kahle Äste in die Höhe, als würden sie Halt suchen im endlosen Grau des Himmels.
Sie folgte dem Hund, rutschend und schlitternd auf dem feuchten Laub und dem Matsch. Doch als sie ihn rief, beachtete er sie nicht. Schnell packte sie sein Halsband und hinderte ihn daran, davonzustürmen. Nur unter Protest ließ er sich mitziehen.
Als sie den Pfad erreicht hatten, beeilte sie sich, den Rückweg anzutreten. Es war spät geworden, die Nebelschleier hatten sich inzwischen gänzlich aufgelöst. Sie stapfte durch schlammige Laubberge, als sie den Weg zurückging, den sie gekommen war.