IV) Von der Politik:
Stark geprägt von ihrer Geschichte ist die Politik in der Region Millersund. Einstmals war Millersund ein Teil des Königreiches Elona und die Insel Millerithlim wurde durch einen Stadthalter im Namen der königlichen Dynastie verwaltet. Nach dem Verfall des Königreiches regierte der Stadthalter weiter, bis zu seinem Tot. Doch hatte der Stadthalter keine Kinder und gab es keinen König mehr, der einen neuen Stadthalter ernennen konnte.
Mit zunehmendem Alter des Stadthalters bahnte sich mehr und mehr ein Machtvakuum an, das zu Zerstrittenheit und Uneinigkeit zwischen den Millersundern geführt hätte. Die wohl stärkste Fraktion in Millersund zu jener Zeit war der Orden der Sonnenspeere und für gerecht hätten viele Einwohner der Insel eine Führung im Namen der Sonnenspeere empfunden. Doch der Orden lehnte eine direkte Einmischung in die Politik und Gesetzgebung ab.
Auch dem Orden der Gerüchte wurd ein Interesse an der politischen Leitung der Region zugesprochen. Jedoch wiesen diese entsprechende Vorschläge ab. Es bestünde zwar ein Interesse zur Einflussnahme, um Korruption und Machtmissbrauch zu unterbinden, die politische Gestaltung wolle der Orden jedoch nicht übernehmen. Zumal der Rückhalt in der Bevölkerung für den Orden wegen der vielen Heimlichtuerei eher gering war zu jener Zeit.
So traf sich der Stadthalter in seinen letzten Tagen mit Abgesandten vom Orden der Sonnenspeere und dem Orden der Gerüchte und er sprach zu ihnen: "Schwer fällt mir die Wahl, wen ich ernennen soll, das Volk zu repräsentieren und Entscheidungen in seinem Namen zu treffen. Eure Entscheidung, diese Aufgabe nicht freiwillig zu übernehmen, ehrt euch. Deswegen will ich euch nicht belasten mit dieser Aufgabe. Dennoch benötige ich eure Hilfe, denn ihr seid es, die dafür sorgen sollen, dass die Bürger dieser Insel und in der gesamten Region Millersund sich selbst regieren können."
Und so geschah es. Im Namen des Stadthalters wurde in der Stadt Netalion, der größten Stadt der Insel, ein Forum eingerichtet. Dieses Forum sollte das Zentrum für die Geschicke Millersunds sein. Auf diesem Platz werden die politischen, militärischen, juristischen und ökononomischen Entscheidungen besprochen und eingeleitet. Gefällt werden die Entscheidungen jedoch in der Millersund-Versammlung, die einmal wöchentlich stattfindet. Hier werden Schlachtpläne ausgearbeitet und Gesetze verabschiedet und jedem Millersunder steht es frei, diese Versammlung zu besuchen und seine Stimme für das Wohl Millersunds zu erheben.
Dem Orden der Sonnenspeere fiel dabei die Aufgabe zu, für die Einhaltung der beschlossenen Regeln zu sorgen und das Forum zu verwalten. Sie sollen Gesetzesvorschläge aufnehmen und in der Versammlung präsentieren. Außerdem sorgten sie dafür, dass im Forum Rechtschaffenheit und Ordnung herrschen und Diffamierungen und Intriegen dort keinen Platz finden. Der Orden der Gerüchte sollte weiterhin im Hintergrund agieren und mit einen einflussreichen Mitgliedern dafür sorgen, dass keiner es schafft, die politische Ordnung von Millersund als Machtinstrument zu missbrauchen.
Nach dem Ende vom Orden der Sonnenspeere ging die Aufgabe an seine Nachfolgeorganisationen über. Zunächst wurde die Aufgabe an einzelne Gilden übertragen, die es schafften sich weitestgehend im Hintergrund zu halten. Doch mit zunehmendem Einfluss dieser Gilden wuchs die Unzfriedenhei mit ihnen und man verteilte die Aufgabe an einzelne Mitglieder unterschielicher Gilden. Die Organisationsgemeinschaft, kurz Orga, entstand. Später wurde diese Gemeinschaft in MS-Technik umbenannt und besteht bis heute.
Millersunds größte Stärke, der direkte Einfluss des Volkes, ist auch seine größte Schwäche. Nicht jeder, der in der Monarchien, Diktaturen oder repräsentativen Demokratien aufgewachsen ist, kann dieses System akzeptieren und versteht, dass es keinen herrschenden gibt. Immer wieder werden Vorwürfe laut, einzelne Gilden oder Bürger würden das System missbrauchen, um anderen zu schaden. Manche sind nicht bereit sich der Mehrheitsentscheidung zu beugen und oftmals wird der Vorwurf laut, man hätte sich zu vorschnell und unbedacht für etwas entschieden.
So entsteht auch Streit auf Millersund und ganze Gilden hegen Feindschaft einander gegenüber, obwohl sie doch eigentlich für dieslbe gute Sache Kämpfen. In diesen Streitereien steckt auch die Macht Palawa Jokos, der versucht, Übel zu säen, wo es nur geht. So kommt es immer wieder vor, dass Gilden sich entschließen, Millersund zu verlassen, weil sich als Opfer einer Intriege sehen, wobei sie meistens auch selbst Täter waren.
Einen Ansprechpartner für die Region Millersund findet man schwerlich, denn keiner wird von allen Bürgern und allen Gilden akzeptiert. Und so gestalten sich Friedensgespräche als besonders schwierig bis aussichtslos. So ist Millersund dazu verdammt, seine Grenzen weiter gegen Feinde aus anderen Bastionen zu verteidigen. Auch die Rekrutierung von neuen Gilden fällt so besonders schwer und neue Gilden entstehen meißt aus der einfachen Bevölkerung von Millersund heraus.