Beiträge von Asurawichtel Arekk

    24. Dezember


    Er suchte sich einen freien Platz auf einer Bank nahe der Feuerschale. Es dauerte nicht lange, bis er ein erstes bekanntes Gesicht entdeckte: Die ältere Sylvari schien ihn auch erkannt zu haben, denn sie steuerte auf ihn zu. „Einen frohen Wintertag wünsche ich!“ Kurz darauf teilte sich die Menge und zwei Asura, gefolgt von einem Golem mit Wintertags-Mütze schritten in die Mitte des Platzes. Arekk grinste. Es schien, als hätten die Forscher sich zusammengetan. Er ließ den Blick weiter über die vielen Leute schweifen. Zwei Norn ragten über die Köpfe der Versammelten hinweg. Die beiden gingen Arm in Arm über den Platz und sie trug stolz die Rüstung des Wolfsrudels. Und schließlich waren dort noch vier Charr. Alle trugen verschiedene, aber reich verzierte Uniformen. Offenbar waren sie ranghohe Zenturios. Sie lachten miteinander und genossen das süffige Wintertags-Bier. Arekk stand auf, er wollte Nuaana finden. Doch jemand anderes kreuzte seinen Weg. Es waren der Junge und der Mann aus Götterfels. Der Kleine saß auf den Schultern des Mannes und strahlte Arekk an, als er ihn erblickte. „Schaut, was ich zum Wintertag bekommen habe!“ Er winkte mit dem Spielzeugsoldaten, den er in der Hand hielt. „Silvan hat ihn für mich geschnitzt!“ So unterhielt sich Arekk eine Weile mit den beiden, entschuldigte sich dann aber, um sich wieder auf die Suche nach Nuaana zu machen. Es dauerte fast eine Stunde, bis er sie endlich erspäht hatte. Sie verteilte gerade die letzten Geschenke. Arekk stellte sich hinter sie, ohne dass sie es bemerkte. Dann tippte er sie an der Schulter an. Sie blickte sich um und warf ihm ein müdes, aber glückliches Lächeln zu. „Ich habe auch noch ein Geschenk für Dich“, sagte Arekk. „Komm mit …“ Und so führte er sie weg von den Feiernden, vorbei an der Terrasse des weißen Kranichs auf den höchsten Vorsprung. Dort oben waren sie ganz allein und Stille umgab sie. Sie blickten auf das friedliche Löwenstein. Arekk griff nach ihrer Hand. „Ich wünsche Dir einen frohen Wintertag! Und ich möchte mich bei Dir bedanken. Ohne Dich wäre ich niemals hier angelangt.“ Er beugte sich zu Nuaana und sie küssten sich.

    23. Dezember


    Als er aufwachte und aus dem Fenster schaute, bot sich ein einmaliger Blick auf den Innenhafen und die Deverol-Gärten. Arekk traute seinen Augen kaum: Die ganze Stadt war von einer dünnen Schicht aus Neuschnee bedeckt. Es war Jahre her, seitdem in Löwenstein das letzte Mal Schnee gefallen war, aber dieser Anblick war das schönste Geschenk für Arekk. Die Stunden bis zur Feier am Abend zogen sich dafür allerdings schier endlos hin und als es endlich soweit war, schien es, als würde die Sonne im Meer der Bucht der Sorgen versinken. Nachdem sich die Dunkelheit über die Stadt gelegt hatte, versammelten sich alle auf dem zentralen Festplatz. Als schließlich auch das Stimmengewirr verstummt und die Luft erfüllt von der erwartungsvollen Spannung war, leuchtete auf einen Schlag der Wintertags-Baum und alle Lichterketten rundherum auf. Ein Raunen ging durch die Menge und eine Gruppe von Musikern stimmte ein Wintertags-Lied an. Wohin Arekk auch blickte, überall sah er glückliche Gesichter.

    22. Dezember


    In den darauffolgenden Tagen leerte sich der Geschenkesack zunehmend. Zwei Tage waren es jetzt noch bis zum großen Fest in Löwenstein. Arekk und Nuaana verließen Hoelbrak, der Straße durch die Schneekuhlenhöhen westwärts folgend. Auch die kurze Strecke durch die Gendarran-Felder lag bald hinter ihnen und so standen sie vor dem Portal an den Füllhorn-Feldern auf der weißen Brücke. Arekk war so aufgeregt, dass er auf den letzten Stufen hinauf zum Portal seinen eigenen Herzschlag hören konnte. Bald war alles wieder vorbei, doch zuvor stand noch die große Feier auf der Prachtvollen Piazza im Zentrum der Hauptstadt an. Erstmals nach der Zerstörung und dem Wiederaufbau von Löwenstein wurde der Wintertag wieder hier gefeiert. Vielleicht auch wegen dieses Wechselbads der Gefühle war ihm ein wenig schwindelig, weshalb er nach Nuaanas Hand griff. Auch sie schien sehr aufgeregt zu sein und gemeinsam traten sie durch das Portal.
    Die Vorbereitungen für die Feier waren schon in vollem Gange. Gemeinsam gingen die beiden am Händlerforum vorbei zur Prachtvollen Piazza, wo gerade unzählige Freiwillige dabei waren, einen riesigen Wintertags-Baum aufzurichten. Die beiden Asura eilten ihnen zur Hilfe und gemeinsam zogen sie an den Seilen, bis der Baum endlich gerade stand. Er passte perfekt unter die hohe Kuppel. Doch damit war die Arbeit noch lange nicht erledigt. Fleißig wurden abertausende kleiner Lichter und Dekorationen angebracht sowie Kugeln und Schmuck aufgehängt – es war wie damals, und Arekk strahlte bis über beide Ohren. So bereiteten alle gemeinsam das Fest vor. Tische und Bänke wurden aufgestellt, eine kleine Bühne aufgebaut. Als endlich alles hergerichtet war, wurde noch eine große Feuerschale auf einem Karren, der von vier Dolyaks gezogen wurde, herangefahren. Die große Wintertags-Feier konnte kommen, Löwenstein war vorbereitet und Arekk und Nuaana ebenfalls. Am Abend vor dem großen Fest tat Arekk sich schwer, ein Auge zuzutun. Ihm gingen immer wieder Bilder durch den Kopf: Bilder der vergangenen Wochen, von netten Leuten, mit denen sie Bekanntschaft geschlossen hatten, von den wundervollen Dekorationen in den Hauptstädten, von den verschneiten Bergen und Tälern – und er dachte an Nuaana. So schlief er zufrieden und erschöpft von der harten Arbeit ein.

    21. Dezember


    Arekk räusperte sich: „Wir haben es uns zur Aufgabe gesetzt, anlässlich des Wintertags durch Tyria zu ziehen, die Bewohner zu erfreuen und so den Zauber des Wintertags in die Herzen vieler Leute zu tragen. Darum möchten wir auch Euch helfen, damit Ihr wieder lachen könnt. Ihr habt von einem Freund gesprochen, mit dem Ihr den Streit hattet. Ich möchte Euch etwas zu Freunden sagen. – Wahre Freunde findet man weder einfach noch schnell, doch sie sind unersetzbar. Man kann ehrliche Freundschaft nicht kaufen, kann sie nicht erzwingen. Sie beruht auf Gegenseitigkeit. Vielleicht behaltet Ihr das im Hinterkopf und sprecht noch mal in Ruhe mit Eurem Freund. Ich bin mir sicher: Ein Gespräch in einer ruhigen Minute, dem Anderen einfach einmal zuhören … Das kann schon Wunder bewirken.“ Doch die Norn war nicht überzeugt: „Ihr habt leicht reden! Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren und eigentlich wollten wir bald zusammenziehen. Doch das ist jetzt alles vorbei, alles ist …“ Die letzten Worte blieben ihr im Halse stecken und sie schluchzte auf. Nuaana umarmte sie nochmals und hob behutsam ihr Kinn an, sodass sie sich in die Augen blickten. „Ihr dürft nicht so leicht aufgeben. Wartet womöglich ein paar Tage und sprecht dann nochmals mit Eurem Freund. Ich bin mir sicher, dass Ihr so das Problem aus der Welt räumen könnt. Und ich sehe, dass er Euch wirklich viel bedeutet, sonst würdet Ihr schließlich nicht so trauern. – Bitte nehmt das hier.“ Und mit diesen Worten reichte Nuaana der Norn ein bunt verpacktes Geschenk, nicht größer als eine Faust. Die Norn setzte Nuaana wieder ab und entfernte langsam das bunte Papier, öffnete die zum Vorschein kommende Schachtel und nahm eine Spieluhr aus der Box. Sie drehte vorsichtig den Schlüssel an der Seite, um die Uhr aufzuziehen, doch nichts geschah. Die Spieluhr blieb stumm. Verwirrt blickte sie die Asura an. „Was soll ich mit einer kaputten Spieluhr?“ Doch statt einer Erklärung entgegnete Nuaana ihr: „Ich wünsche Euch viel Erfolg. Nehmt die Spieluhr mit zu ihm und Ihr werdet verstehen, ich verspreche es! Und eine letzte Sache noch, bevor wir gehen: Wir würden uns sehr freuen, wenn wir uns zum großen Wintertags-Fest in Löwenstein wiedersehen.“ Damit wendete sie sich Arekk zu und die Beiden gingen zurück, den Hang hinauf. Kurz bevor sie im Schneetreiben ganz aus der Sichtweite der Norn verschwanden, drehten sie sich noch einmal um und winkten ihr zu. Arekk hätte schwören können, dass sie lächelte, während sie die filigran gearbeitete Spieluhr in den Händen drehte. Sie zeigte zwei Figuren, die eng miteinander tanzten.

    20. Dezember


    Mit dieser Reaktion hatte Arekk nicht gerechnet, er wollte doch nur helfen. Er tauschte Blicke mit Nuaana aus und auch sie schien nicht vorzuhaben, der Aufforderung zu folgen. Nachdem Arekk ihr zugenickt hatte, sprach sie weiter: „Nun habt euch nicht so. Springt über Euren Schatten, lasst diesen überzogenen Stolz hinter euch und redet mit uns. Wir möchten Euch helfen. Bitte …“ Doch die Norn rührte sich in keiner Weise und stierte weiter mit leerem Blick auf den Platz der Macht. Schneeflocken setzten sich in ihre Haare und durch die schimmernden Lichter rundherum funkelten die Kristalle, bevor sie langsam schmolzen. So standen die drei eine ganze Weile in der kalten Nacht von Hoelbrak, wortlos und doch durch irgendeine Kraft miteinander verbunden. Lediglich das gelegentliche Knirschen des Schnees unter ihren Schuhen war zu hören. Ihr Atem war als feiner Nebel zu sehen und Arekk und Nuaana fröstelte es. Der Norn hingegen schienen die niedrigen Temperaturen gar nichts auszumachen. Gerade wollten sich die Asura abwenden, als die Norn endlich ihr Schweigen brach.
    „Ich wollte mich dem Wolfsrudel anschließen. Sie übernehmen die Wache in Hoelbrak. Ich hatte immer den Traum, Mitglied des Rudels zu werden und den Bewohnern zur Seite zu stehen. Aber nun hat sich leider herausgestellt, dass der Kerl, den ich für einen guten Freund hielt, ein totaler Idiot ist. Und außer durch eine Empfehlung eines Mitglieds des Wolfsrudels gibt es keine Möglichkeit, in die Gruppe aufgenommen zu werden. Das war’s dann wohl mit meinem Traum …“ Die Norn wandte ihren Blick ab, doch sie konnte nicht ganz verbergen, dass sie mit den Tränen kämpfte. Hinter diesem selbstbewussten Auftreten, das sie vorschob, verbarg sich ein weicher Kern. Nuaana trat näher an sie heran und versuchte sie mit ihrem Arm zu umgreifen, um sie zu drücken und zu trösten. Aufgrund des Größenunterschieds erreichte sie allerdings gerade einmal die Beine der Norn. Die lächelte traurig und nahm die Asura auf ihren Arm. „Ich weiß nicht, was ich genau von Euch halten soll. Aber Ihr könnt mir nicht erzählen, dass Euer Verhalten ganz normal ist …“ Sie lachte unsicher. „Was wollt Ihr von mir?“

    19. Dezember


    Fetzen einer lauten Auseinandersetzung drangen an die Ohren der zwei Asura. Das war das letzte, was Arekk jetzt gebrauchen konnte … Gemeinsam mit Nuaana erhob er sich vom Feuer. Es war nicht schwierig, den Geräuschen zu folgen. Sie gingen den Hügel hinab und wurden fast von einer Norn überrannt, die mit wutentbrannter Miene aus der Halle des Wolfes stürzte. Die Norn stand am Rand des Abhangs und trat nach einigen kleinen Steinen, während sie laut hörbar ausatmete. „Dieser arrogante, aufgeblasene Flohbeutel eines Wolfswelpen! Was weiß der schon von Geschichte und Ehrbarkeit?!“ Vorsichtig näherten sich Arekk und Nuaana. Die weißen Haare wehten der Norn um das dunkle Gesicht, ihre Augen waren zu Schlitzen verengt. „Exzelsior! Ihr habt euch gerade mit jemandem gestritten? Was war der Grund und von welchem ‚Flohbeutel‘ sprecht Ihr?“ Offenbar aus ihren Gedanken gerissen drehte sich die Norn um und musterte die beiden Asura, die ihr gerade einmal bis an den Bauch reichten, mit einem skeptischen Blick. „Was geht Euch diese Angelegenheit an? Ich komme schon sehr gut alleine zurecht. – Na los, schert Euch fort!“

    18. Dezember


    Erst als Nuaana in Rauchheim angelangt war, holte Arekk sie endlich wieder ein. Schon aus einiger Entfernung begrüßte sie ihn: „Na, wenn das kein Erfolg war! Du verrückter Kerl … Wie kannst Du mich einfach so stehen lassen?! Und wie lange, meinst Du, wird es dauern, bis sie erkennen, dass der Sandstrom niemals endet?“ Sie lachten – die alberne Erfindung, die sie eines Abends im Labor gebastelt hatten, war als Streich gedacht. Dass jetzt scheinbar ein Kampf zwischen den Legionen mit einer Sanduhr beigelegt wurde, hätten sie niemals für möglich gehalten. Es musste also ein Quäntchen Wahrheit hinter dem Zauber des Wintertags stecken. Von den jüngsten Erlebnissen angetrieben, erfreuten die Wintertags-Wichtel in den nächsten Tagen die Bewohner der Schwarzen Zitadelle mit den verschiedensten Geschenken. Von kleinen Dampf-Miniaturen für die Charr-Jungen, über reich verzierte Rüstungen bis hin zu neuen Werkzeugkits: Die Asura erhielten im Gegenzug viel Dank und schlossen einige neue Bekanntschaften.
    Fast war Arekk überrascht, wie schnell die Zeit verflogen war, denn nur noch ein Ziel lag auf ihrem Weg, bevor die beiden sich nach Löwenstein aufmachen wollten. Nachdem sie die schneebedeckten Wandererhügel durchquert hatten, wo sie an den Gehöften und Festungen Geschenke aus dem riesigen Wintertags-Sack verteilten, bereisten sie noch die nördlichen Zittergipfel. Als sie schließlich am späten Abend Hoelbrak erreichten und durch die Schneesturzschlucht traten, bot sich ihnen ein Bild, das ihnen eine Gänsehaut über den Rücken fahren ließ. Die Hologramme am Platz der Macht bildeten gigantische Zeichen am Himmel und die Straßen unter ihnen waren gesäumt von winterlich geschmückten Bäumen, die in den verschiedensten Farben erstrahlten. Die beiden Asura waren durchgefroren und so suchten sie die Nähe des wärmenden Feuers in der Halle der Legenden. Das prasselnde Feuer war angenehm und die tanzenden Flammen zu beobachten, sehr beruhigend. Arekk hätte stundenlang in die Feuerstelle starren können, doch die Ruhe währte nicht lange.

    17. Dezember


    Nuaana hatte kein Gefühl dafür, wieviel Zeit vergangen war, bis die Dunkelheit vor ihren Augen endlich wieder dem Tageslicht wich – oder dem, was an Licht geblieben war. Der Himmel hatte sich fast komplett verdunkelt, nur ein riesiger, goldener Stern, um den tausende bunte Lichter tanzten, verbreitete einen sanften Lichtschimmer. In diesem Schein stand Arekk auf einer schmalen Säule inmitten des Schlachtfelds, auf dem die Charr der Flammen-Legion gegen die Mitglieder der übrigen Legionen gekämpft hatten. Unter ihm stand die goldene Sanduhr, welche die Säule abschloss. Er erhob seine Stimme, magisch verstärkt hallte sie über das ganze Feld. Das Kampfgetümmel war für einen Augenblick zum Stillstand gekommen und eine gespannte Stimmung lag in der Luft. Alle Aufmerksamkeit galt dem Asura auf der Säule. „Soldaten der Legionen, hört mich an! Ich habe Euch eine Nachricht zu übermitteln. In Gedenken an alle gefallenen Brüder und Schwestern und in Erinnerung an den Frieden des Wintertags rufe ich Euch auf: Lasst die Waffen ruhen, solange der Sand in dieser Sanduhr fällt!“ Einige Soldaten waren so überrascht von der Dunkelheit und diesem kleinen Wichtel, dass ihre Waffen ihrem Griff entglitten und mit einem Scheppern zu Boden fielen. Alle starrten gebannt zu der Sanduhr auf, unfähig zu einer Reaktion und auf der Suche nach einer Erklärung. Arekk sprach weiter: „Lasst uns alle diesen Konflikt niederlegen. Ist nicht das Blutvergießen ohne Nutzen? Habt Ihr nicht schon genug Kameraden verloren? Wer profitiert von diesem Kampf, außer dem Tod? Redet miteinander, lernt den selbsterklärten Feind kennen. Ihr seid nicht so verschieden, wie es Euch immer eingebläut wurde. Feiert den Wintertag gemeinsam und habt Teil am friedlichen Zauber!“ Mit diesen Worten schimmerte das Bild des Asura, es flackerte und im nächsten Augenblick war er verschwunden.

    16. Dezember


    Arekk kramte in dem Jutesack herum. Er verschwand so tief darin, dass nur noch seine Füße zu sehen waren. Der Sack war gut doppelt so groß wie er selbst und ließ sich nur dank der raffinierten Fertigung und Verzauberung überhaupt bewegen. Endlich hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte. In seinen Händen hielt er einen länglich-runden Gegenstand und eine riesige, goldene Sanduhr. Nuaana stand das Fragezeichen ins Gesicht geschrieben. „Okay … und was möchtest du damit jetzt genau erreichen?“ Ohne zu antworten zog Arekk den Sack wieder zusammen und warf ihn sich über die Schulter, drückte ihr die Sanduhr in die Hand und stapfte zielstrebig auf die Geräusche des Schlachtgetümmels zu. Nuaana beeilte sich, um mit ihm Schritt halten zu können, und versuchte doch noch eine Antwort aus Arekk herauszubekommen – ohne Erfolg. Stattdessen legte Arekk den Sack ab, nahm ihr die Sanduhr aus den Händen und drehte den Gegenstand. Das Letzte, was noch zu erkennen war, waren die Umrisse des kleinen Wichtels, der mit der Sanduhr unter dem Arm die Straße entlangsprintete. Nuaana hörte noch seinen Ruf: „Nimm den Geschenkesack und folge dem Weg. Warte nicht auf mich, ich werde zu Dir aufschließen!“

    Liebe Community,


    aufgrund technischer Probleme in meiner Asurawichtelfabrik wird es heute zu einer Verzögerung bei der Verkündung der Gewinner des Adventskalenders kommen.


    Wir bitten um Eure Geduld und hoffen, dass die Asura auch dieses Problem gelöst bekommen.




    Mit freundlichen Grüßen,


    Euer Asurawichtel Arekk

    15. Dezember


    Die weiteren Tage in Götterfels vergingen wie im Flug und fast war Arekk ein wenig traurig, dass er den winterlich verzauberten Sitz Königin Jennahs hinter sich lassen musste. Zugleich freute er sich, die nächste Hauptstadt zu besuchen. Das finale Ziel ihrer Reise war schließlich Löwenstein. So trat er gemeinsam mit Nuaana durch das Asura-Portal im Viertel Rurikstadt, welches sie direkt in die Ebonfalke-Festung beförderte. Von dort aus folgten sie der Straße nordwärts durch Ascalon, bevor sie letztendlich die Schwarze Zitadelle erreichen würden. So lautete zumindest ihr Plan …
    Gerade hatten die Asura die Brücke am Lamia-Morast südlich der Stadt Ascalon überquert, als sie gedämpft das Klirren von Waffen und Schreie vernahmen. Ohne Zweifel, dort vor ihnen lag eine Schlacht und sie war im vollen Gange. Arekk und Nuaana blickten sich an, offenbar hatten sie denselben Gedanken: Entweder mussten sie die Schlacht umgehen oder mitten hindurch. Und der große Geschenkesack, den sie hinter sich herzogen, machte ihre Lage nicht gerade einfacher. Sie setzten sich auf einen umgestürzten Baum am Straßenrand und ließen eine Weile lang ratlos die Blicke über die winterliche Landschaft schweifen. Und gerade als Arekk schon vorschlagen wollte umzukehren und ein Asura-Portal direkt in die Schwarze Zitadelle zu nehmen, räusperte sich Nuaana: „Hast Du nicht im letzten Jahr auch eine ähnliche Situation erlebt?“ „Natürlich! Warum bin ich denn nicht gleich darauf gekommen – der Wintertags-Frieden …“