Ich weiß ja nicht, aber mal alles bisher gesagte als Schwachsinn abzutun, ist nicht die feine Art hier eine sachliche Diskussion zu führen.
Mein Win7-System hat 16GB-RAM, trotzdem hat mir Win7 16234MB Auslagerungsdatei zugeteilt, empfohlen sogar 24486MB. Daher sind deine Aussagen schonmal widerlegt, da ebend dort nicht nur das rein kommt, was kein Mensch braucht, sondern dass, was das System braucht. Denn die Auslagerungsdatei stellt der CPU eine physische Erweiterung des Adressraumes zur Verfügung. MS nutzt dabei aber z.B. einen Trick, um den RAM der CPU zur Verfügung zu stellen: Minimiert man ein Programmm wird der Inhalt des RAMs in die Auslagerungsdatei gepackt, damit der RAM den aktiven Prozessen zur Verfügung steht. Das bedeutet aber nicht, dass das minmierte Programm nicht gebraucht wird. Nur mal dazu...
Dann ist deine Aussage "1x5 bis 2 soviel Auslagerungsdatei braucht, wie man RAM hat" leider so nicht richtig. Richtig ist, dass früher von 3x soviel Auslagerungsdatei wie man RAM hat, gesprochen wurde. Dies waren Erfahrungswerte und sollte eine übermäßige Fragmentierung der HDDs verhindern. Deshalb stellte man die Auslagerungsdatei auf einen festen Wert ein (Minimum/Maximum gleich) und deaktivierte so die automatische Verwaltung. Und ein paar mehr Dinge wurden auch noch getan, aber da du dich ja als Profi darstellst, brauch ich dir das nicht erklären. Das manuelle Festlegen der Auslagerungsdatei wird heute nicht mehr durchgeführt, da die automatische Verwaltung erst unter Windows 7 ressourcen- und systemschonend arbeitet und wie du richtig sagtest, das Abschalten der Auslagerungsdatei das System instabil macht.
Des Weiteren kann eine Auslagerungsdatei sehr wohl einer SSD "schaden", es kommt immer auf die SSD an. SSDs haben eine Speicherverwaltung (Wear-Leveling-Algorithmus) onboard, die eine gleichmäßige Auslastung aller Speicherchips garantiert. Bei älteren oder sehr günstige SSDs gibt es diesen Alg. meistens nicht oder er ist nicht effizient, weshalb es dazu führen kann, dass immer nur dieselben Speicherchips mit der Auslagerungsdatei belastet werden. Die Lebensdauer einer SSD kannst du übrigens am TBW-Wert ablesen. Intel geht bei einem Windows7-System von täglichen 20GB-Schreiboperationen aus. Das bedeutet bei 20GB * 365 Tage = 7,13 TB pro Jahr. Bei einem TBW-Wert von 80, bedeutet dies eine Lebensdauer von etwa 11 Jahren.
Dazu kommt aber, dass jede SSD mit Reservezellen ausgestattet ist, die defekte Zellen einfach ersetzen. Dadurch haben SSDs sehr wohl eine, wie du schon festgestellt hast, hohe Lebensdauer, aber ebend nur, wenn man beim Kauf nicht die billigste Platte kauft. In einem 2013 durchgeführten Langzeittest waren (als Beispiel) nach drei Monaten und 300TB-Schreibvorgängen bei Samsungs 840er Modell bereits mehrere Flashzellen unbrauchbar und durch die Reservezellen ersetzt worden. Dies kann im Betrieb sehr wohl zum Datenverlust oder sogar Systeminstabilität führen, da die Zellen nicht schnell genug gewechselt werden und es vorkommen kann, das während eines Schreibvorganges noch ein kaputte Zelle betroffen ist. Die Platte kann dann durch neuformatieren wieder in Betrieb genommen werden, aber Datenverlust bleibt Datenverlust.
Kommen wir aber zum Schlusspunkt: Alles vorher gesagte erstmal als Schwachsinn abzutun und sich hier als Besserwisser darzustellen, führt nie zum gewünschten Erfolg. Besserwisser mag keiner, vor allem, wenn nicht alles richtig ist, was man gesagt oder geschrieben hat. Denn eines ist garantiert: Nichts ist so unlogisch, wie ein PC. Dafür ist jedes System zu verschieden. Man könnte fast sagen, PCs sind auch nur Menschen. Was also bei einem System stimmt, kann beim nächsten System schon falsch sein.
Mfg Nebukko... 