Ort: Der Haine
Personen: Amelia De Molia, Alexis Thea, Nemo
NSC's: Taiscelai
Eine interessante Wendung
Als wir den Weg erreicht haben, wird mir bewusst, was der kleine Ausflug abseits der Wege angerichtet hat. Ich blicke erst an mir selbst und danach an Alexis hinunter: "Wir sehen furchtbar aus." Ich kann mir ein Lächeln nicht verkneifen und zwinker ihr zu.
Dann wende ich mich Nemo zu. "Nun zu Euch. Ihr habt meine Frage nicht beantwortet. Was gibt Euch das Recht mich hier festsetzen zu lassen?" Nemo steht da und schaut mich an. Dann löst sich sein Blick und er schaut fasst etwas verwirrt aus: "Ich habe nichts damit zu tun. Ehrlich gesagt, wusste ich nicht einmal, ob Ihr noch hier sein würdet, wenn ich zurück kehre." "Und das soll ich euch glauben?" Da meldet sich Alexis zu Wort: "Um genau zu sein, wusste er noch nicht einmal genau, ob er überhaupt hier her zurück kehren würde...." Ich blicke veriwrrt in ihre Richtung, doch bevor ich etwas antworten kann, ergreift Nemo wieder das Wort: "Ja stimmt. Zum Hain zu reisen habe ich spontan entschieden, weil ...", er verkneift sich die Begründung. Nach einer kurzen Denkpause wendet er sich wieder an mich: "Warum seid Ihr noch hier? Hat Taiscelai etwas gesagt?" "Ja, sie meinte, sie hätte einen Brief von Gräfin Anise erhalten..."
Ohne, dass es weiterer Worte bedarf, scheinen wir uns einig zu sein, dass wir dringend mit Taiscelai reden müssen und so wenden wir uns dem Weg in Richtung des Hauses Kahedins zu und setzen uns in Bewegung.
Als wir am Haus Kahedins ankommen, steht Taiscelai in ihrem Garten. Sie schaut auf und wirkt erschrocken, als sie mich und Alexis erblickt. "Was ist denn mit Euch passiert?" Ich mache eine abwinkende Handbewegung: "Nicht so wichtig. Taiscelai wir müssen mit Dir reden. Meinst du es ist möglich, dass wir diese Nacht noch bei dir übernachten?" Sie scheint sichtlich erleichtert, dass ich nicht mehr sauer auf sie bin: "Ja na klar. Wollt ihr zu erst ein Bad nehmen? Ich bereite in der Zeit ein Abendmahl zu." Sie lächelt, ich nicke.
Knapp eine halbe Stunde später sitzen wir alle frisch gewaschen und in sauberer Kleidung an einem reichlich gedecktem Tisch.
"Nun, ihr habt Fragen an mich?", sie schaut mich an und das erste Mal habe ich das Gefühl, dass sie wirklich ernst ist. "Ja, das haben wir. Du sagtest, Gräfin Anise hatte darum gebeten, dass ich noch hier bin, wenn Nemo zurück kehrt. Dieser wusste aber bis gestern nicht mal, dass er zurück kehren würde. Ausserdem ist da immernoch die Tatsache, dass ich seine Präsenz spüre. Und die Visionen von Seph und den Mesmern..." DEN Mesmern! Ich schau zu Alexis...Ob sie die zweite Person in meiner Vision war? Dann schüttele ich leicht den Kopf und wende mich wieder der Sylvari zu. "Bitte Taiscelai, erzähl mir, was du weisst."
Wir drei schauen gebannt auf die Sylvari. Sie schaut einen Moment in die Leere, dann richtet sich ihr Blick auf mich. Ihr blick irritiert mich, er wirkt so besorgt und mitfühlend. "Amelia, auf Grund des frühen Verlustes deiner Familie, gibt es Dinge, die du nie verstehen konntest. Hat dir je jemand von der Gabe deiner Mutter erzählt?" Ich schüttele sanft den Kopf. "Sie hatte ein sehr ausgeprägtes emphatisches Empfinden. Sie konnte die Gefühle derer um sich herum sehr deutlich wahrnehmen. Bis heute versteht keiner, warum sie die Angreifer nicht rechtzeitig wahrgenommen hat, die dir deine Familie nahmen. Es wurde schon immer vermutet, dass sie diese Gabe an euch weitergegeben hat. Das ist auch der Grund, warum der Adel Götterfels' immer ein Auge auf dich hatte. Solltest du nur halb so gut darin sein wie deine Mutter, diese Gabe zu nutzen, bist du sehr wertvol für Tyria mit all seinen Lebewesen in den bevorstehenden Zeiten." Sie holt kurz Luft. Ich starre sie nur ungläubig an, dann stottere ich: "Ich habe diese Gabe nicht...ich..." "Doch Amelia... die Tatsache, dass du die Präsenz anderer wahrnimmst, ist ein deutliches Anzeichen dafür. Du hast halt nur nie gelernt, sie bewusst einzusetzen."
Ich spüre deutlich Nemos Blick in meinem Nacken..."Nagut..selbst wenn das so ist, was hat er", ein Kopfnicken nach hinten, "damit zu tun?" Wieder überlegt sie erst kurz, bevor sie antwortet. "Nemo und du .. es gibt keine direkte Verbindung zwischen euch. Und doch scheint es so, als wenn es Schicksal wäre, dass eure Wege sich kreuzen. Warum genau, weiss keiner. Aber auch das Alexis nun hier ist, scheint nicht ohne Bedeutung zu sein. Ich denke, du musstest ihm begegnen, um sie kennen zu lernen. Gräfin Anise vermutet in ihr eine Verbindung zu Seph." Ruckartig blicke ich in Alexis' Richtung. "Ist das wahr?" Doch die junge Mesmerin schaut mich nur verwirrt an und weiss nicht so recht, was sie antworten soll...
Mein Blick ist starr auf Alexis gerichtet und ich nehme nur noch halb die Worte von Taiscelai wahr: "Amelia, dass ihr drei nun hier seid, hat eine größere Bedeutung, als euch bewusst sein wird. Es geht nicht nur um deine Suche. Es geht um Modremoth, um Tyria und den Fortbestand unserer Welt..."