Halloween 2018: Tagebucheintrag 3

Noch 57 Tage bis zur Ankunft in Kryta im Jahr 506 nach der Verbannung in die Nebel


Liebes Tagebuch,


heute Morgen verkündete der Herold, dass freiwillige Helfer gesucht werden, um die allseits geliebten „Süßes oder Saures“-Taschen zu packen. Und wenn unser hochverehrter und von allen geliebter KÖNIG der Verrückten und Wahnsinnigen etwas von „freiwillig“ erzählt, dann meint er damit, dass absolut jeder, der nicht unmittelbar damit beschäftigt ist, IHM seinen Untod zu versüßen, sich sofort und umgehend freiwillig zu melden hat. Was diese Süßigkeitenbeutel betrifft, ist das ohnehin der absolute Wahnsinn! Reine Schikane, dass wir die alle jedes Jahr tatsächlich von Hand packen müssen – mit Liebe verpackt, um den Lebenden Tyrias unsere Wertschätzung zu zeigen! Was für ein Humbug! Einen Gegenstand, der mit mehr Hass und Frust angefertigt wurde als diese Taschen, wird sich in ganz Tyria kaum finden lassen und jedes Jahr werden es gefühlt immer mehr von diesen unsäglichen Beuteln! Besonders schlimm wird es dann, wenn auf einige von den Dingern auch noch Namen geschrieben werden müssen – holen mich die Nebel, man kann sich keine Vorstellung davon machen, wie die Leute in Tyria teilweise heißen!


Außerdem kam ich wieder nicht dazu, meine eigentlichen Aufgaben zu erledigen. So langsam wird es wirklich eng mit der Zeit! Wenn ich nicht pünktlich zur Ankunft unseres HERRN meinen Platz in SEINEM Hofstaat einnehmen kann, werde ich für den Rest meines Daseins diesen unsichtbaren Gaul, ähm, das edle Ross unseres HERRN striegeln dürfen – wenn ich Glück habe!


Die einzige Genugtuung heute war, dass diese Person von Alchemistin ebenso mit in der Falle hing wie ich. Den ganzen Tag tat sie nichts anderes als Tonnen von albernen Verwandlungstränken zu brauen und zu uns zu schaffen, damit wir das Zeug einpacken konnten. War die sauer deswegen! Aber was soll ich sagen? Na gut, die paar Minis von Zuzu, die in die Beutel gepackt werden, konnte ich auch noch entbehren und dieses brennende Skelett stelle ich schließlich nur dafür her. Das einzige Problem sind die Höllenhunde, die sich, wie so ziemlich alles, nur sehr widerstrebend in den Mini-maker 3000 setzten. Zum Glück sind Höllenhunde in der Regel dumm wie Skritt, die zu viel Ektoplasma geschnupft haben.


„Hier, fang!“, hörte ich die Edelfrau Acreni in meine Richtung rufen, doch weil sie es war, sprang ich lieber zur Seite, um das Geschoss durchzulassen. Zwei Meter neben mir platschte etwas auf den Boden und begann fürchterlich zu stinken. Kein alchemistisches Gebräu sondern gleich ein ganzer Beutel fauler Eier. Stimmt ja, die gehören auch in die Taschen.


Die Edelfrau verzog enttäuscht ihren blutig geschminkten Mund. Aber nur, bis die Tür aufging und Sumner der Rachsüchtige mit einer Ladung glasierter Birnentorten vom Chefkoch hereinkam. Beladen bis an die Hörner trat die Riesenmietze in die Lache aus faulen Eiern und kam ins Rutschen. Ich schaffte es gerade noch, mich in Sicherheit zu bringen, als eine Lawine aus vorzüglichem Nachtisch Mogg unter sich begrub. Der arme Kerl! Nun liegt er mit schwerem Birnentortentrauma im Bett – wer soll denn jetzt bloß meinen Mini-maker 3000 in Schuss halten? Sollte das Ding eines Tages ausfallen, bin ich geliefert! Wo bekommen wir denn jetzt auf die Schnelle noch einen Asura für die Wartung her? Findet sich da jemand? Vielleicht unter den Tyrianern mit den absurden Namen? Ist da ein Experte für seit 200 Jahren veraltete Asuratechnik dabei? Wenn ja, der Hof der Verrückten sucht DICH!

Der Zeitraum für diese Aufgabe ist abgelaufen.