Halloween 2018: Tagebucheintrag 8

Noch 38 Tage bis zur Ankunft in Kryta im Jahr 506 nach der Verbannung in die Nebel


Liebes Tagebuch,


seit einer Woche schufte ich nun schon in der Küche des VERRÜCKTEN KÖNIGS und der Chefkoch lässt mir keine ruhige Minute mehr. Wann immer ich mit einer Aufgabe fertig bin, scheucht er mich sogleich zur nächsten. Heute musste ich den ganzen Tag Kürbisse putzen und anschließend die nächste Ladung von den Erntehelfern holen. Ich habe Kürbisse noch nie besonders gemocht und nach dem heutigen Tag kann ich klar und deutlich sagen, dass ich diese Dinger abgrundtief hasse! Ganz besonders diese mutierten Monster vom Feld der verrückten Alchemistin. Die Nebel allein wissen, was die da für Zeug auf dem Acker verteilt, denn diese Kürbisse sind groß genug, dass entweder ein Mensch oder eine ganze Asurafamilie problemlos darin wohnen kann.


Also schabte ich mich mit einem großen Löffel durch die Kürbisse und warf die Kerne oben heraus. Hin und wieder beschwerte sich einer der nun geisterhaften Küchenhilfen. Ich konnte von Glück sprechen, dass die beiden anscheinend einige interessante Details über ihr Ableben nicht so recht mitbekommen haben. Mögen die Nebel mir helfen, dass es auch nie dazu kommt! Nach einer gefühlten Ewigkeit war ich fertig und kletterte aus meinem Kürbisgefängnis. Es war der Letzte gewesen und ich wähnte mich schon der Zwangsarbeit für heute befreit, als der Chefkoch mich zu sich zitierte. „Fertig damit? Dann geh runter in die experimentelle Biologie und hole die nächste Ladung.“


Murren und Stöhnen half nichts – die Dinger mussten herangekarrt werden und der Chefkoch war noch immer der Ansicht, ich hätte Wiedergutmachung zu leisten. In den Gewächshäusern waren die Erntehelfer damit beschäftigt, tausende von kleineren Kürbissen zu ernten – die Dinger, die später von irgendwelchen armen Seelen in Teilen von Kryta aufgestellt und immer dann ausgetauscht werden, sobald irgendeiner der Tyrianer ihnen ein Schnitzgesicht verpasst hatte. Das war so ziemlich der miesteste Job, den das Fest der Rückkehr des VERRÜCKTEN KÖNIGS zu bieten hatte, aber auch den musste irgendjemand machen. Zum Glück nicht ich, denn meine Wenigkeit wurde in Löwenstein gebraucht.


Mein Ziel waren allerdings nicht diese kleinen Dinger – das wäre ja noch harmlos gewesen – sondern abermals die Exemplare, die die Abteilung für experimentelle Biologie unter Führung der Alchemistin hervorbrachte. Im Gewächshaus herrschte ein Dschungel, der es mühelos mit Maguuma aufnehmen konnte. Zwischen zirkuszeltgroßen Blättern ragten gigantische orangerote Findlinge empor, die von Arbeitern mit Äxten mühevoll von ihren Stängeln abgehakt wurden.



„Was willst du hier?“, fragte die Gewächshausleitung, eine besonders kleine Asura und Gehilfin der verrückten Alchemistin.

„Kürbisse holen, für den Chefkoch.“

„Aha. Komm mal mit“, forderte sie mich auf und führte mich zu einem gewaltigen Schwebekarren, auf dem gleich fünf gewaltige Kürbisse geladen waren. Nach einem stolzen Vortrag über die gelungene Züchtung eines Cucurbita maxima irre giganticus ließ sie mich endlich ziehen. Und was sagte der Chefkoch zu den Dingern? Na, was wohl! „Wunderbar! Viel Spaß damit morgen.“

Der Zeitraum für diese Aufgabe ist abgelaufen.