Orte: GötterfelsPersonen: Sophia Schattenfell, Sethur Talaroth, Björn Schwarzmähne, Neo Mitternachtturm
NPCs: Betrunkener Kerl und Kumpanen, Bogenschütze (in Kursiv)
[Sethur Talaroth]
Im nächsten Moment überschlugen sich die Ereignisse. Der einzige, der bisher keine Reaktion zeigte, war der Sylvari. Natürlich hörte und sah auch er den Pfeil kommen, schließlich hatte er seine Augen und Ohren jahrelang geschult. Selbst in der Dunkelheit verfügte er über eine ausgesprochen gute Sehfähigkeit. Er zuckte nicht einmal zusammen, als Björn Schwarzmähne losstürmte, um Sophia zu warnen. Er hatte längst den Blick von der Gruppe abgewandt, bei der sich mittlerweile auch ein zweiter Charr befand. Der Assassine handelte auf seine eigene Art und Weise - ruhig, lautlos, aber dennoch schnell genug. Er hatte die ungefähre Richtung des Schusses ausmachen können und sich kurz darauf auf den Weg gemacht. Durch die Schatten, am Rand der Gasse, nahe an den Hauswänden - bis er eine Mauer erreichte, die an das Gebäude anschloss, auf welchem er den Übeltäter vermutete.
[Die drei Männer]
Fjerds Gedanken kreisten durcheinander, als er Gebrüll und ein Surren ganz in der Nähe vernahm. "Was zum...?!", stieß er hervor, als Bewegung in die Situation kam. Die Wirkung des Alkohols hinderten ihn daran, die Geschehnisse logisch ordnen und interpretieren zu können. Ihm dröhnte im Moment nur das Geschrei in den Ohren und keinen Moment später zeichnete sich ein klarer Wunsch in seinen Gedanken ab: 'Zu viel! Weg hier.' Feige, wie er war und mit taumelnden Schritten eilte Fjerd zum Eingang der Schenke. Die schöne Frau, seine beiden Kumpanen und die beiden aufgetauchten Charr waren ihm plötzlich gänzlich egal. Er roch Angst und er roch Gefahr. Er bemerkte nicht einmal, dass ihm sein schmächtiger Freund ebenfalls gefolgt war und hätte diesem beinahe die Tür vor der Nase zugezogen. Im nächsten Moment waren beide im Inneren der Kneipe, man konnte sie lautstark reden hören. Nur der kräftige Mann mit dem Hammer wohnte den Ereignissen noch mit äußerst grimmiger Miene bei. Die brüchigen Worte Sophias drangen an seine Ohren und er realisierte erst jetzt, dass ein Pfeil in ihrer Schulter steckte. Er wollte gerade seinen Hammer ziehen, als sie rückwärts taumelte und ihm nichts anderes übrig blieb, als sie aufzufangen, bevor sie gestürzt wäre. "Charr, einer von euch muss ihr das Ding aus der Schulter ziehen! Wenn da jemand mit Gift hantiert hat, sollten wir schnell handeln!" Und wer weiß, ob dieser Pfeil nicht tatsächlich mit tödlichen Substanzen präpariert worden war...
[Sethur Talaroth]
Von all dem bekam der Sylvari nicht viel mit. In Sekundenschnelle hatte er sich in der Zwischenzeit auf die Mauer geschwungen, um kurz darauf auf das angrenzende Dach zu klettern. Keinen Moment zu früh, denn kaum dort angelangt, bemerkte er die Schemen einer Gestalt, welche quer über das Dach huschte und mit einem geübten Satz zum nächsten sprang. Sethur zögerte nicht und setzte ihm nach. Oft schon hatte er sich die Wege über die Dächer zunutze gemacht, wenn auch noch nicht hier in der nahen Umgebung. Es war dennoch keine Herausforderung, denn die Gassen waren schmal und die Abstände dadurch nicht besonders groß. Sein Ziel allerdings schien ebenfalls nicht ganz ungeübt zu sein und bewegte sich schnell. Drei Dächer überquerten sowohl Gejagter als auch Verfolger, bis sie sich fast auf gleicher Höhe befanden. Der Bogenschütze ließ sich nicht beirren und beschleunigte seine Schritte noch einmal. Sethur dachte nicht nach. Seine nächste Handlung erfolgte instinktiv und ohne, dass er sich dessen bewusst war. Im Lauf hatte er einen seiner Wurfdolche gezogen und gerade als der Gejagte sich schon im Sprung zum nächsten Dach befand, zielte der Assassine und schleuderte die kleine Klinge durch die Nacht. Ein Schrei bestätigte ihm, dass er getroffen hatte. Er nahm die letzte Hürde, sprang ab und landete bei seinem Opfer, welches beim Aufsetzen in die Knie gegangen war. Der Bogenschütze versuchte sich aufzurappeln, doch der Schmerz in seinem Rücken nahm ihm seine Schnelligkeit. Ein kaltes Lachen hallte durch die Nacht, als Sethur den Bogenschützen mit glühend rotem Blick betrachtete. Er entwaffnete ihn, indem er den Bogen sowie den Köcher an sich nahm. "Sei froh, dass ich dich nicht hier und jetzt töte", zischte er dem Mann zu, ehe er ihn an der Schulter packte und vom Dach stieß. Hoch war das Haus nicht, sodass er den Sturz überleben würde. Der Sylvari sprang ihm hinterher und landete in der Hocke neben dem Verletzten. "Und jetzt kehren wir zu unseren Freunden zurück. Na los, steh auf." Er 'half' dem Bogenschützen auf die Beine und zerrte ihn durch die Gassen in Richtung der Schenke. Lange würden sie nicht brauchen, denn wie Sethur nun auffiel, waren sie im Grunde im Kreis gelaufen.