Halloween 2019: Kapitel 2 – Ein Ort zwischen den Welten und die Sehnsucht nach der Rückkehr

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Irgendwann hatte Cirro aufgehört, all die Jahre zu zählen, die seit der Verbannung verstrichen waren. Es war sowieso ohne jeden Sinn, da jeder Tag wie der vorherige war und auch der nächste nicht anders sein würde. Dabei war es nicht einmal seine Schuld gewesen. Wenn man es genau nahm, war es die Schuld einiger Weniger gewesen – nämlich die des Verrückten Königs und den Teilen seiner Familie und Gefolgschaft, die ebenfalls diesem grausamen Wahnsinn anheimgefallen waren. Warum hatte man nicht allein diese Irren verbannen können? Warum war er verbannt worden, als Sohn einer Dienstmagd in den Küchen am Hof von König Thorn?

„Träumst Du schon wieder?“

Die Stimme von Rijja riss Cirro aus seinen Gedanken. Dieser seltsame kleine Kerl mit seinen verschrobenen Ansichten über ihre Welt musterte Cirro aus blassen Augen und seufzte. „Menschenkind, Du denkst jeden Tag über Dein Los nach, anstatt zu helfen, es womöglich zu beenden.“

„Wir sind doch alle Verbannte. Wie sollen wir daran etwas ändern?“

Das Lächeln des kleinen Asuras offenbarte eine Reihe spitzer Zähne. Dieses seltsame Geschöpf war schlau und gebildet, wie Cirro inzwischen wusste. Ständig bastelte und schraubte Rijja an irgendetwas herum – meist mit dem Ergebnis, dass Rijjas Erfindung unter lautem Fluchen ihres Schöpfers explodierte. Hin und wieder jedoch kam etwas dabei herum und dann dauerte es nicht lange, bis König Thorn darauf aufmerksam wurde und sich mittels königlichen Erlasses diese Erfindung kurzerhand unter den Nagel riss.

„Indem wir unsere Gefängnisdimension erforschen und verstehen. Und dann kann ich etwas bauen, was uns zurückbringt.“

Cirro riss die Augen auf. „Du kannst die Verbannung aufheben?“

Verlegen scharrte Rijja mit seinen kleinen Füßen auf dem Boden herum. „Nicht ganz. Ich weiß, wie es geht, und ich habe einen multiinterdimensionalen Sphärentranslokator – kurz MIST – gebaut. Leider fehlt mir aber ein Teil zur Vervollständigung.“

„Und welches?“

Rijja lächelte schmal. „Etwas aus Tyria. Ich kann meinen MIST nicht programmieren, ohne ihm etwas zu geben, mit dem er weiß, wohin er uns eigentlich bringen soll.“

Fragend sah Cirro den Asura an und zuckte nur mit den Schultern. Wenn Rijja über seine Erfindungen sprach, dann war es oft unmöglich, ihm zu folgen. Schließlich seufzte Rijaa. „Das Ding braucht einen Kompass. Ansonsten könnten wir überall landen.“

„Achso.“

„Wenn Du also rein zufällig an irgendetwas gelangen könntest, das aus Tyria kommt …“, seufzte Rijja und winkte schließlich ab. „Was soll's? Woher kannst Du schon Dinge aus Tyria haben?“

„Was bräuchtest Du denn?“, fragte Cirro trotzdem und bewunderte Rijja für seinen Erfindergeist und all das Wissen, welches sich der kleine Asura irgendwie zwischen seinen Schlappohren merken konnte.

„Egal. Irgendwas. Vorzugsweise etwas aus bewohntem Gebiet. Ein Stein aus einem Vulkan würde zwar auch funktionieren, aber dann hätten wir bei unserer Ankunft in Tyria andere Probleme. Aber davon abgesehen ist mein MIST ganz sicher die größte Erfindung aller Zeiten!“

„Ja, alle Deine Erfindungen sind ganz großer Mist!“, knurrte eine Stimme hinter Cirro und ließ ihn zusammenzucken. Hinter ihnen stand plötzlich der Blutige Prinz und lachte. „Rijja der große Ingieneur hat also einen Haufen Mist gebaut und prahlt damit, dass – ja was eigentlich? Was soll Dein Mist genau können, Asura? Sprich!“

Rijja quietschte. „Also, mein M I S T ist ein multiinterdimensional…“

„Ja, Mist halt! Du langweilst mich, Asura. Und wenn ich gelangweilt bin, überkommt es mich immer, Papas Labyrinthschreck zu füttern.“

„Äh, ja, also … Ich habe ein Gerät gebaut, das den gesamten Hof Eurer väterlichen Durchlaucht zurück nach Tyria bringen kann. Es fehlt nur noch ein kleines Detail.“

Rätselfrage

König Oswald Thorn, auch bekannt als der „Verrückte König“, …

Der Zeitraum für diese Aufgabe ist abgelaufen.