WM 2014

Zitat von Finlay McAndrews

Das Thema ist hier völlig fehl am Platz und gehört gelöscht.

Dann haben wir ja Glück, dass du nicht die Forenmoderation übernimmst.
Bitte achtet in einem Thread, der eine solche Brisanz besitzt, bitte besonders achtsam darauf stehts höflich und konstruktiv zu argumentieren. Dabei darf eine Meinung natürlich dennoch auch mal nicht dem Gruppenkonsens entsprechen. Ich bin ziemlich dankbar für diesen Thread.

Zum Thema:

Ich selbst bin auch nicht wirklich stolz auf unseren Fußball-Nationalismus, ich schäme mich für diese WM genau so sehr wie ich mich für die Olympiade in Sotchi geschämt habe. Sicherlich ist es schwer, nahezu unmöglich, einen Boykott zu verlangen. Wichtig dabei auch: Unsere Nationalmannschaft ist politisch völlig neutral.

Aber Brasilien hat uns schon seit 2 Jahren gezeigt, dass ein sportliches Großevent dort eigentlich nur stört und zu Unruhen führt. Und das sind nicht nur Globalisierungs- und Kapitalismuskritiker, die dort auf die Barrikaden gehen.
Allerdings hätte Fußball-Deutschland als Teilnehmerland sowohl wegen seiner Rolle in der Fifa als wichtig(st)er Geldgeber, als auch seiner sportlichen Größe die Möglichkeit gehabt ein großes Zeichen zu setzen. Das ist nicht passiert - aber in Katar 2022 werden wir wieder die Möglichkeit haben.

Ungerechtigkeiten in der Verknüpfung aus Megaevents und sozialem Frieden in der jeweiligen Region gibt es immer - Wo anfangen und wo aufhören?

Na so lange braucht Du / Ihr ja nicht warten.

Boykotiert die Sportartikelhersteller, Bundesliga etc. - Achja fersehen fällt ja auch flach, wegen Rechten kaufen bei der Fifa usw. usw.

Sprüche klopfen können immer alle gut - war einer in Sotchji und hat den Beftroffenen geholfen bzw. gegen die Verantwortlichen etwas unternommen? - Ist einer von euch in Brasilien und hilft den Betroffenen?

Kauft ihr auch nur Fair-trade Produkte, Klammotten die nicht unter teilweise menschenunwürdigen Bedingungen hergestellt wurden (und das sind nicht nur Billiganbieter die so produzieren lassen) ... ... ...

Beschwert euch an den richtigen Stellen und vor allem lebt es anderen erstmal vor. So rum wird ein Schuh draus und nicht hier mit sinnlosem Geschreibe und "Meinung einholen".

Zitat von Luthi

Wichtig dabei auch: Unsere Nationalmannschaft ist politisch völlig neutral.

Ja genau - Das war der Stein des Anstosses für mich - Die aktuelle Fußball-Nationalmannschaft hat nichts getan für das man sich schämen müßte!

Davon mal abgesehen gäbe es genug andere alltägliche Dinge für die man sich schämen könnte bzw. müßte, da diese teilweise in unmittelbarer Umgebung stattfinden. Aber dazu müßte man bereit seien diese auch sehen zu wollen.

Zitat von Shishinom

[quote='Finlay McAndrews','https://gw2community.de/forum/thread/440-WM-2014/?postID=4552#post4552']Wenn dich dieses Thema so sehr stört, würde ich dich einfach bitten, das Thema ruhen zu lassen und auszublenden oder aber ich bitte einen Moderator darum das Thema zu schließen. Ansonsten würde ich mir wünschen, dass hier weiterhin Meinungen zu meinem Thema geäußert werden und nicht jede Meinung als geklopfter Spruch oder "sinnlosem Geschreibe" beleidigt wird.

Ich finde es irgendwie schade, daß Du einerseits erwartest, daß Meinungen geäußert werden aber wenn diese dann kommen, dagegen protestiert wird. So funktioniert aber eine Diskussion nicht. Eine Diskussion beruht auf dem Austausch von Meinungen und wenn einer meint, daß ihn der Verweis auf eine "Blut-WM" stört (denn nichts anderes erkenne ich an der Kritik) und er die Spiele als das sieht, was sie sind - eben ein professioneller Fußballwettstreit von Profis (die eben dafür einen Haufen Geld erhalten, daß sie den Ball rumschieben können) - dann gehört das auch hier hinein, auch wenn es Dir nicht gefällt.

Tut mir leid, ist nicht böse gemeint, aber vieleicht solltest Du das nicht so eng sehen.

Um aber auch was zum Thema beizutragen: Für mich gehört Politik und Sport generell getrennt. Das Problem ist nur, daß das eben nicht getrennt werden kann. Ein sportlicher Boykott gegen Politik ist zwar sicherlich möglich, aber das ganze drumherum, von Sponsorenverträge, über Ausstatter bis hin zur medizinischen Versorgung geht nicht ohne Sportförderung und ohne Politik geht das nicht wirklich. Hat ja nicht jeder nen Oligarchen oder einen Emir oder Scheich an der Angel (um mal versteckte Kritik einzustreuen was z.B. Fußball-WM 2018 und 2022 angeht)

Der Ton macht ja bekanntlich die Musik....

Zitat von "Chorrkha"

Um aber auch was zum Thema beizutragen: Für mich gehört Politik und Sport generell getrennt. Das Problem ist nur, daß das eben nicht getrennt werden kann. Ein sportlicher Boykott gegen Politik ist zwar sicherlich möglich, aber das ganze drumherum, von Sponsorenverträge, über Ausstatter bis hin zur medizinischen Versorgung geht nicht ohne Sportförderung und ohne Politik geht das nicht wirklich. Hat ja nicht jeder nen Oligarchen oder einen Emir oder Scheich an der Angel (um mal versteckte Kritik einzustreuen was z.B. Fußball-WM 2018 und 2022 angeht)

Kann mich da nur anschließen.
Natürlich ist es traurig, dass hunderte Million/Milliarden für iwelche Stadien ausgegeben werden, die nach der WM im Grunde genommen nur noch vor sich hingammeln. War ja in Südafrika auch schon so. Andere Dinge, wie die harte Polizeigewalt und Co. tun da nur ihr übriges... Und das nur, damit so ein paar junge Burschen dem Ball hinterherjagen können. Dass die Spieler oder auch Zuschauer das ganze nicht boykottieren kann ich schon verstehen. Da hängt einfach ein ganzer Rattenschwanz hinten dran. Für manche Spieler ist es das Erlebnis ihres Lebens. Und ich als Zuschauer will das Event als solches auch nicht missen.
Schade hierbei finde ich eig. nur, dass manches einfach nur so sinnlos ist. Wieso muss ein Stadien iwo halb in den Regenwald gestellt werden, in eine Stadt, wo nur 3. und 4. Ligisten spielen und für diese Spiele villt. 400-500 Leute zuschauen? Da kann man sich einfach nur die Haare raufen.

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der

letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen

kann.“

Butter bei die Fische: Geld Regiert die Welt, egal ob im Sport oder sonste wo. Das war so, ist so und wird immer so bleiben. Es wird immer jemanden geben der mehr Macht, mehr Geld, allgemein mehr haben will als alle anderen. Neid ist dabei die herrausragenste Eigenschaft die Menschen dazu Antreibt solche Ziele zu Verfolgen. Welchen Weg sie dabei gehen ist in manchen Fällen äusserst Fragwürdig. Aber das wird sich auch nicht ändern.

"Ich bin nicht sicher, mit welchen Waffen der
dritte Weltkrieg ausgetragen wird, aber im vierten Weltkrieg werden sie
mit Stöcken und Steinen kämpfen."

Albert Einstein

Erst Lesen, dann Schreiben: Ich bitte jetzt jeden mal in sich zu gehen und die Folgenden Sätze zu Lesen ohne sich angegriffen zu fühlen.

Wenn die WM Vorbei ist, kräht kein Hahn mehr danach was da in Brasilien weiter abgeht.
Mal ernsthaft: Weis jemand was gerade in Sotchi abgeht? Oder in anderen Ländern der vergangenheit wo solche Sachen ausgetragen wurden? Ehrlich? Mal ganz Ehrlich? Nein. Und das ist das Traurigste ergebnis. Alles was nicht in den Medien erwähnt wird, wird Vergessen. Ist nicht mehr Präsent.

Fakt: Jetzt wo das durch die Medien geht ist man natürlich Hellhörig, aber das ist doch normal Leute. Eine WM Bauscht alles auf. Schaut euch Vergangene Olympiaden, Vergangene Länderspiele, WM's in allen Formen an. Es gibt immer irgendwas an dem man sich Aufziehen kann.

Wir können immer mit dem Finger dudududu machen, was ändert sich? Nichts. Gar nichts. Und das ist der Punkt: Weltverbessern mit Diskussionen wirds nicht geben. Wenn euch etwas Stört, dann werdet Aktiv. Angagiert euch Politisch, bringt den Leuten bei was ihr meint, macht sie darauf aufmerksam und wenn ihr euch da entsprechend durchboxt dann schenkt man euch gehör. Sucht euch also ne Partei, Arbeitet euch hoch, und Kämpft.

Doch wenn nicht? Tja, dann können wir uns darüber unterhalten. Aber wirklich Verbessern können Wir eh nichts. Wir sind nur eine Handvoll Personen die sich nicht durch die TV (Technische Volksverdummung) irritieren lassen . Menschen die etwas Hinterfragen. Aber wenn man das nicht nutzt dann bringt das alles nichts.

Die breite Masse in Deutschland interessiert nicht ob in Brasilien ein Sack Reis umfällt oder ob da Häuser abgerissen werden, Menschen getötet werden, nur wegen der WM. Oder habt ihr irgendwelche Proteste in der Richtung gehört? Also ich nicht wirklich. Die wollen die WM sehen, Feiern, Party machen. Der Hintergrund wird ausgeblendet, da die breite Masse in Deutschland Heerdentiere sind die nur Mitlaufen und Glücklich sind das es ihnen halbwegs gut geht.

Nur um das Festzuhalten: ich ergreife hier keine Partei, ich gebe nur meine Meinung kund. Wem diese nicht passt der hat Pech. Doch ich seh das wie die Dinge nunmal sind.

Noch einige Fakten, die nicht durch die Medien geistern aktuell, aber doch mal Erwähnung finden sollten:

- In Nordkorea verhungern Menschen weil der Diktator seine Politik nicht ändern will. Kinder Verhungern auf offener Straße und werden dort auch liegengelassen.
- Afrika wurde Offiziell Verboten die AIDS Mittel selbst Herzustellen (Bedankt euch bei den Pharmer Konzernen, die Profit daraus schlagen)
- In China werden Menschen Hingerichtet wenn sie ihre Meinung Äussern und diese nicht zum Bild passt
- In Afrika Verhungern Täglich Tausende Kinder und Erwachsene
- Jeden Tag wird im Amazonas eine Fläche von Hessen Abgeholzt für unseren Verbrauch an Holz
- Jeden Tag sterben Pflanzen und Tierarten aus die wir nicht mal Ansatzweise kennen
- Es gibt immer noch Krieg auf der Welt
- Fukushima?
- Tsunami 2004?

Es gibt Ansätze , wie man das ein oder andere Problem Umgehen könnte. Nur zb: Es gibt einen Replikator für Essen (Man kennt sowas aus Enterprise). Es gibt Firmen die daran Forschen und Fortschritte gemacht haben, diese Sachen wird es aber niemals für den Offiziellen Markt geben. Warum? Einmal kaufen und für 2-3 Jahre kein Essen mehr kaufen müssen? Da würden echt die Einnahmen einbrechen... Geld regiert die Welt... das man damit die Hungersnot in Afrika vielleicht Beseitigen könnte ist egal.

Das waren jetzt nur wenige Beispiele die gerne Vergessen werden. Nur Beispiele. Ich finds gut das man sich über Aktuelle geschehnisse Unterhalten kann und sich Gedanken macht aber es gibt eben nicht nur Brasilien.

Sicher ist das wir andere Probleme auf die dauer bekommen werden. Zu 100%. Und wenn die Menschheit nicht irgendwann lernt zusammen zu Arbeiten werden wir Aussterben. Schlichtweg und Ergreifend. Vielleicht nicht in den nächsten 1000 Jahren. Aber in Zukunft wird das entsprechend abzusehen sein. Ein letztes Bsp: Studien zu folge wären wir sogar schon soweit Raumschiffe zu bauen , wenn die Menscheit sich nicht gegenseitig Zerfetzen würde.

Das waren meine 2cent zu dem Thema.

Lg
Sophie

Danke mal allen für die Meinungen hier, find ich wirklich interessant zum Durchlesen.

Ich möchte aber dazu sagen, dass es in Österreich nicht anders ist Weil hier oft von Deutschland gesprochen wird. Ich denke immer noch, dass es uns teilweise einfach zu gut geht. Und nach dem Motto "never touch a running system" gibt es auch hier so gut wie keine Proteste oder ähnliches..
Vielleicht kennen die ein oder anderen die Montagsdemos die in verschiedenen Städten durchgeführt werden, ich warte verzweifelt auf so eine Aktion in Innsbruck.

Danke Sophie für deine Auflistung anderer Länder, wobei ich mal in der Nähe bleiben möchte.
- Derzeit gibt es fast täglich wilde Straßenschlachten in Spanien und Portugal zwischen Demonstranten und Polizisten.
- Die Situation in der Ukraine sollte nicht unterschätzt werden. Durch die Propaganda der Medien, sowie unserer tollen amerikanischen Marionette in Deutschland wird den Bürgern ein komplett falsches Bild der momentanen Situation in diesem Gebiet gezeigt.
- In Frankreich stehen hunderte Dörfer leer. Menschen wandern verzweifelt durchs Land uns suchen Arbeit
- in Italien gibt es nach wie vor Protestbewegungen gegen die 'Regierung'
- Wer mal nach Osten reist, wird ebenfalls viel Armut finden..

Wer weiß wie lange es uns noch wirklich gut geht. Ich verfolge momentan viele Nachrichten die nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden und ich werde teilweise wirklich unruhig.

Man kann in diesem Sinne nur das beste hoffen, wobei hoffen mittlerweile nichts mehr bringt, sondern Taten uns vielmehr helfen können. Wie bereits oft hier erläutert wurde, können unsere täglichen Einkäufe schon etwas bewirken. Unser Umgang mit Müll und mit der Natur. Viele kleine Dinge die durch die Anzahl viel bewirken können =)

Wünsche noch einen schönen Tag!
Grüße aus Tirol | René

Mir bleibt eben nur übrig, sich über solche Dinge zu ärgern. In Griechenland verrottet ein Olympiastadion, weil es einfach nicht mehr genutzt wird. Vor zig jahren war ich in einem Stadion von Barcelona. Da war nichts, aber auch gar nichts mehr. Es wird einfach nur für viel Geld irgendwas hingeklatscht, ohne zu überlegen, ob es später noch einen Nutzen hätte. Gestern erst meinte jemand bei mir auf Arbeit, daß irgendwo einige Mehrzweckhallen gebaut wurden, die heute nur noch vor sich hingammeln (da ging es um zukünftige Vergabepraxis und daß in Berlin z.B. ja alles schon stehen würde).

Das sind alles solche Dinge, wo man sich fragt, ob die Entscheider der Gastgeberländer und die FIFA (bzw. entsprechender olympischer Verein) nicht einen an der Waffel haben. Daß dort aber begonnen wird, laaaangsam umzudenken, kann man bei der Kritik an der Vergabe an Katar merken, auch wenn ich vieles nur für einen Bluff halte, um uns glauben zu machen, daß etwas getan wird.

Gestern habe ich einen passenden Kommentar vor dem Spiel Mexiko gegen Brasilien gehört. Die WM ist eine WM der Mittelschicht. Es kann sich halt keiner der Ärmsten leisten. Die hocken vor ihrem halb kaputtem Fernseher. Tage davor meinte ein Kommentator sinngemäß, daß sie zurecht anfangen, ihr Recht auf Bildung einzufordern oder Sozialsysteme usw., also etwas, was wir in Europa so gut wie überall haben (nur nicht im Aufsichtsrat des BER...).

Du hast aber höchstwahrscheinlich Recht Sophie, es wird sich keiner mehr nach der WM dafür interessieren, was mit den Menschen, die in Brasilien leben, passiert.

Zitat von Goldi

Wer weiß wie lange es uns noch wirklich gut geht. Ich verfolge momentan viele Nachrichten die nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden und ich werde teilweise wirklich unruhig.

Der Bundes-Gauckler, Mutti, und die EUDSSR in Brüssel arbeiten ja hart daran, dass sich das ändert, und
die Regime/Systemmedien lassen ja schon seit Jahren nur noch das durch, was politisch gerade passt.
Wenn man abseits des Mainstreams schaut, macht man sich schon seine Gedanken.

Das was ich am wenigsten verstehe ist, wenn Brasilien genug Geld hat um mehr neue Stadien bauen zu lassen als nötig gewesen wäre, wieso ist die Regierung dann nicht in der Lage mit dem Geld den Leuten aus den Favelas zu helfen anstatt sie erschießen zu lassen?

Und außerdem ist es total sinnlos die Leute erschießen zu lassen um einen guten Eindruck bei den anderen Ländern zu machen, weil die meisten davon ja von diesen Erschießungen erfahren und einen noch schlechteren Eindruck bekommen als wenn sie die Favelas gesehen hätten...

Nun lassen wir mal die Kirche im Dorf, es ging doch nicht um irgendwelche Erschießungskommandos nur damit niemand arme Kinder sieht. Da sollte man vielleicht nochmal drüber lesen, bevor man mit derartig waghalsigen Anschuldigungen jongliert :'D!

Es geht wie immer um Grundstückspreise, Baugenehmigungen und vieles mehr. Dafür muss eben vor Ort immer mal ein ( illegales ) Favela abgerissen werden. Tote Straßenkinder sind dabei sicherlich nicht beabsichtigt, sondern ein Kollateralschaden, den man lieber verschweigt. Diese "Kommandos", waren wahrscheinlich einfach Security, die dafür sorgen sollte, dass Bauland auch Bauland bleibt. Haben sie dann eben gemacht - egal wie widerlich dass jetzt erstmal klingt.

Wir dürfen uns nicht in die Vorstellung hineinsteigern, dass dort gezielt unliebsame Obdachlose hingerichtet wurden sind - aus der Sicht der dortigen "Logistik", hat man wohl eher Einbrecher bekämpft.
Ich will es nicht beschönigen: Es ist eine Schande und absolut unwürdig. Aber nur weil im Spiegel ein Artikel über Todesschwadronen steht, muss das noch lang nicht stimmen. In den USA stirbt auch immer mal ein Obdachloser, weil er sich Zugang zu halbfertigen Skylinern verschafft hat und sich dann mit der Security angelegt hat. Und sind wir mal ehrlich - die Hemmschwelle für Gewaltverbrechen liegt in Brasilien mit ziemlicher Sicherheit deutlich unter einem Wert, den wir uns als Deutsche vorstellen können.
Kommt weg von dem Gedanken von Erschießkungskommandos und stellt euch einen 5 x 5 km breiten geräumten Streifen vor, der mit Waffengewalt vor Straßenkindern verteidigt wird, damit nicht über Nacht wieder neue illegale Agglomerationen entstehen. Und dann sind wir nah dran an dem, was dort wirklich abgelaufen ist.

Zitat von Eli

as was ich am wenigsten verstehe ist, wenn Brasilien genug Geld hat um mehr neue Stadien bauen zu lassen als nötig gewesen wäre, wieso ist die Regierung dann nicht in der Lage mit dem Geld den Leuten aus den Favelas zu helfen anstatt sie erschießen zu lassen?

Stark vereinfacht ausgedrückt, weil die Regierung selber in diversen Formen abhängig von anderen ist und die Wirtschaft/Konzerne nicht daran interessiert sind die Menschen aus den Favelas zu holen. Ein einer großen PR-Aktion für das Land wie die Fussball WM sind sie jedoch schon interessiert. Ähnlich sieht es aber in sehr vielen Schwellen- und Entwicklungsländern aus. Selbst bei uns gbit es Probleme die ähnlich gelagert sind(was könnte man nicht alles positves mit den Milliarden anstellen diei n den BER gepumpt wurden?).

Zitat von Eli

Und außerdem ist es total sinnlos die Leute erschießen zu lassen um einen guten Eindruck bei den anderen Ländern zu machen, weil die meisten davon ja von diesen Erschießungen erfahren und einen noch schlechteren Eindruck bekommen als wenn sie die Favelas gesehen hätten...

Im moment weiß keiner von uns hier, was wirklich passiert ist und ich habe gewisse Zweifel an der Korrektheit bzw. Vollständigkeit dieses speziellen Artikels. Traurige Wahrheit ist, das es auch unabhängig von der WM große soziale Probleme und Gewalt in Brasilien gibt. Es gab auch bereits genug Berichte zur Arbeit der Sicherheitskräfte in den Favelas und deren Probleme. Das sind Welten im Vergleich zu Deutschland. Die Auseinandersetzungen dort sind keinesfalls nur Polizei gegen wehrose arme Bürger. Nun ist es so, das es bei bewaffneten Auseinadersetzungen immer Opfer bei sonst Unbeteiligten gibt und die Presse gerne dazu neigt so etwas aus einer sehr einseitigen Blickwinklel zu betrachten.

Ist schon ganz interessant, wie einige Leute nun mit dem Finger auf Brasilien zeigen. Hat sich vor der WM irgendeiner fuer die prekaeren Zustaende dort interessiert? Braucht es erst eine Fussball-WM, um Menschen fuer die Schattenseiten des gesellschaftlichen Lebens zu "begeistern"?

Ich frage mich, wenn ich manche Diskussionen mitverfolge, warum Leute ploetzlich so grosses Mitleid mit den Kindern in den Favelas haben. Ich werfe mal einige provokative Fragen in den Raum: Enttaeuschung darueber, die WM der Welt nicht als Spiegel des Paradieses Deutschland vorhalten zu koennen? Andere Laender aufgrund der medialen Berichterstattung jetzt als Suendenbock der Welt darstehen zu lassen, damit man sich nicht im eigenen Land mit diesem (Achtung Zynismus) "faulem Hartzer-Pack" auseinandersetzen muss?

Aus den Augen, aus dem Sinn. Im Vergleich zu anderen Laendern geht es uns ja sowas von gut. Stimmt ja auch. Ich moechte hier nicht mit ansehen muessen, wie Kinder in Hochhaussiedlungen mit dem MG gejagt werden. Doch manchmal frage ich mich, wie lange dauert es noch, bis sich diese Zustaende auch in Laendern wie Deutschland zutragen? Arm und Reich driftet nunmal immer weiter auseinander und auch hier in diesem Land gibt es mancherlei Orte, die man Nachts nicht gerne alleine besucht.

Was ich damit sagen moechte: Vor der eigenen Tuere gibt es auch Armut, Hoffnungslosigkeit und sozialen Abstieg. Gut, vielleicht "noch" (ich betone dieses Wort immer gerne) nicht in dem Rahmen, wie es einem jetzt medial von Seiten Brasiliens eingekolbt wird. Doch wuerde man sich wirklich so sehr fuer die Missstaende der Welt interessieren, blicke man nicht nur nach Suedamerika, sondern auch mal in die Randbezirke der Hochglanzstaedte dieses Landes.

Zur WM:
Ich schaue mir gerne die Spiele an. Macht mir Spass, ein bisschen mitzufiebern. Ich renne nicht Schland-schreiend durch die Innenstadt, die Mannschaft die am besten spielt, soll gewinnen. Hab mich sehr fuer Costa Rica gefreut (so mal als Beispiel ;))

Seh ich ähnlich. Von meinem Post darf sich angegriffen fühlen, wer mag, aber:

Diese elendige Doppelmoral in unserer Gesellschaft geht mir unfassbar auf den Sack. Es gibt überall auf der Welt die Schere Arm-Reich. In manchen Ländern ausgeprägter (Ich erinnere da nur an Staaten in Afrika, die unter Warlords stehen), in manchen weniger (Vor allem Zentraleuropa, also Frankreich/Deutschland/Schweiz/Österreich sowie im Norden Schweden, Norwegen und Finnland). Prekäre Zustände jedoch gibt es überall und immer. Egal in welchem Land. Auch hier haben wir Kinderarmut, hier haben wir Altersarmut, beides übrigens nicht durch das soziale Netz aufgefangen. Und die psychologischen Folgen für diese Menschen sind in einem ähnlich schlimmen Ausmaß wie die in "ganz armen" Ländern. Zudem gibt es dann noch den Welthunger, die Massentierhaltung, die Umweltverschmutzung (und damit meine ich nicht Abgase von Autos sondern bewusste Umweltverschmutzung wie das völlig schlampige Verhalten seitens BP bei dem Ölborinseldrama vor paar Jahren und Tepco in Fukushima).

Fakt ist jedoch auch: Wenn ich Mitleid mit ALL diesen Dingen haben würde, und mich um all diese Dinge kümmern _wollen_ würde, wäre ich morgen am Tag tot, weil ich ungefähr so aussäh:
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Mit dem erhobenen Finger auf jemanden zeigen ist einfach, aber ehrlich gesagt fänd ich es viel cooler, wenn jeder ein Leben leben würde, wo er hinterher sagen kann, dass es im "großen Ganzen" (um mal ein Begriff aus dem Buddhismus zu verwenden) nicht negativ auffällt, sondern ganz im Gegenteil - wo man hinterher recht zufrieden sein kann. Bei sich anfangen, gut leben (für das Große Ganze) und dann den Finger gegen andere erheben, nicht andersrum.

Und nun flamed mich

Ich hab auch meine Meinung und bin mal so frei, die hier kundzutun. Halte es auch kurz und knackig.

1. Ich mag Fußball und ich hab kein Problem damit, wenn jemand keinen Fußball mag, davon nix hören möchte, etc. Ich liebe die großen Turniere, wie EM und WM. Mannschaftsfußball schaue ich auch, aber nicht so exzessiv.

2. Die FIFA mag ich nicht! Aber so lange die Politiker und Länder sich solche Auflagen aufzwängen lassen und dieser, ich möchte schon sagen, mafiaartigen Gesellschaft, die den Hals einfach nicht voll bekommt, erlaubt, ihre Turniere auf den Schultern der Landesbevölkerung auszutragen, wird sich da nichts ändern. Daran trägt auch Deutschland seine schuld, denn auch hier war die WM nicht für jedermann. Z.B. die Wurst- und Bierverkäufer hatten in und um den Stadien das nachsehen.

3. Zum Thema Brasilien: Was in diesem Land falsch läuft, ist ersteinmal eine grundsätzliche Sache und keine, für die die WM Hauptverantwortlich ist, sondern die dortige Politik und die von denen geförderte Gesellschaft. Was ich meine, ist die Situation von Straßenkindern, fehlende Bildung und das Gesundheitssystem. Die Situation war aber auch schon so, bevor die WM dort beschlossen wurde. Es hat sich nur keine Sau dafür interessiert. Also muss man letztendlich erstmal Sagen, dass die WM und der Confed. Cup letztes Jahr diesbezüglich einen Fokus auf das Land gelegt haben und wir überhaupt davon wissen. Aber das wir davon wissen, hilft den Leuten in Brasilien nicht. Die Politik hätte anders entscheiden müssen und das Geld, was sie vermutlich (wir wissen es nicht, weil es Hörensagen ist und offizielle Meldungen etwas anders sind, aber ich glaub auch, dass es so ist) für neue Stadien rausgeschmissen haben, für die wirklich wichtigen Dinge ausgeben müssen. Dafür hat auch das Volk in Brasilien demonstriert.

4. Zum Thema erschossene Straßenkinder: Kürzlich hab ich mich mit einer Bekannten von mir, die in Brasilien lebt, darüber unterhalten. Ich hab gefragt, ob das stimmt, dass Jugendliche erschossen werden. Ja, meinte sie. Und das sei öfters der Fall. Auf die Frage, ob das was mit der WM zu tun hat, verneinte sie das. In Brasilien werden ständig Jugendliche erschossen, weil sie Bewaffnet sind und für dortige Drogendealer unterwegs sind. Teilweise betrifft das ganze Vavelas.

5. Bezüglich Berichterstattungen: Da gab es diese Sache im Internet, von irgend einem dänischen Journalisten, der noch nie was veröffentlicht hat. Der hat Bilder gezeigt, von einer solchen Schießerei mit jugendlichen Drogenkurieren und in Verbindung mit der WM, sind sehr viele darauf angesprungen. Zu 100% weiß man nie, was die Wahrheit ist, aber man darf das ruhig hinterfragen, denn auch im Internet geht es mittlerweile um Klicks, die man am liebsten mit skandalösen Nachrichten, die nur teilweise oder gar nicht stimmen und der Viralität steigern möchte. Was die öffentlichen Medien verschweigen, muss noch lange nicht der Wahrheit entsprechen, weil es im Internet steht.

Mein Fazit: Ja, ich schaue diese WM. Denn die WM und die Situation in Brasilien, wie auch an anderen Orten dieser Welt, hängt nicht mit einer WM zusammen. Und es ist nichts daran verkehrt, wenn man einen Sport mag. Auch die Brasilianer schauen die WM, weil sie den Sport mögen. Die können aber am ehesten Konsequenzen ziehen in dem sie bei der kommenden Wahl ihre Regierungsvertreter abwählen und abstrafen, denn es ist ihr Land und ihre Angelegenheit.

Copy-Paste meinen eigenen Beitrag aus dem Wartower. Einfach weil hier im Forum noch irgendwie irgendwas zum Titel fehlt !

Wenn man aus der selben jungen (jetzt nicht mehr ganz so jungen) Generation stammt wie ich ( und auch die meisten hier ), dann war gestern wirklich ein ganz besonderer Tag.
Ich bin so ehrlich zuzugeben, dass ich mich an unseren EM Titel von 1996 absolut nicht erinnern kann. Ich war halt auch erst 5!

Das erste große Turnier, was sich irgendwie in meinem Bewusstsein wiederfindet ist 2002, als wir schwach gespielt haben und trotzdem erst im Finale richtig nach Hause geschickt wurden. Damals war ich wohl noch zu klein zum weinen - aber das Gefühl war auch damals kein schönes.
Es folgte die gnadenlos schlechte EM 2004 und der Umbruch in den Folgejahren.
2006 dann das Sommermärchen - an dessen Ende ich auf dem Marktplatz saß und geweint habe. Vor Wut, weil ich so besoffen war, sicherlich auch weil es eh ein Sommer der ersten Male war ... Liebe, Liebeskummer, Fußballfest und Nächte voller Drama!
2008 dann dieses Finale, wo ich eigentlich schon vorher wusste was uns blüht ... War halt nur eine Frage der Zeit, Spanien funktionierte zu perfekt. Ich weiß noch, dass auch niemand mit dem ich damals geschaut habe so wirklich dran geglaubt hat. Keine Ahnung warum, Spanien war noch nicht am Zenit und trotzdem ...
2010 in Südafrika wären wir dran gewesen - ich hab uns nie so gut Fußball spielen sehen ... Auch nicht gegen Brasilien am Montag. Ich war der größte Klosefanboy überhaupt und Thomas Müller, den manche Deutschen noch nicht kannten wurde Volksheld - trotzdem hat es wieder nicht gereicht.
2012 dann nochmal gegen Italien ... Wieder Halbfinale. Und eigentlich erstmals dieses schlimme Gefühl, dass wir vielleicht einfach gar keinen Titel mehr in unserer Jugend miterleben dürfen, weil es einfach nicht reicht. Das die ganze Generation um Lahm, Schweinsteiger und Opa Klose vielleicht ganz ohne Titel wieder von der Bühne abtritt.

Und genau deswegen, hab ich gestern Abend dann auch doch ein bisschen geweint vor lauter Glücksgefühlen. Vielleicht auch weil ich mich ein bisschen an die letzten 10 Jahre zurückerinnern musste als ich so dasaß und wieder vor Aufregung gar nicht zuschauen wollte.
Jetzt sind "wir" Weltmeister und ich vermute jeder fußballverliebte kleine Bengel der in den 90ern geboren ist hat es so erhofft und erbetet wie ich. Glückseligkeit!
Am Ziel!

Perfekt ausgedrückt!

2002 war das erste mal, dass ich so wirklich Fußball angeschaut habe...
2006 das große Drama im Halbfinale gegen Italien.... Oh man hab ich damal heulen müssen...^^'
2010 *meeeh* schon wieder Dritter....
Mit der EM wollte es auch nicht so recht! :<

Aber jetzt eeeeeendlich! Insbesondere der 'älteren' Generation mit Klose, Lahm, Schweinsteiger, Poldi... gönn ich es so dermaßen. Muss das bitter gewesen sein, immer so kurz vorm Ziel zu scheitern. Aber am Ende doch geschafft!
So Spannend und die ganzen Bilder danach so geil!

Die legen ernsthaft den kompletten Flughafen Tegel für rund 5 Stunden lahm...
Ich finde teilweise den Aufwand wirklich etwas zu übertrieben. Nicht dass mich jemand falsch versteht: Ich finde super, wie die Mannschaft gespielt und sich den Sieg erkämpft und verdient hat, aber manche Leute haben aktuell doch nur noch (Leder und) Luft im Kopf...
Live Übertragund der Ankunft der Mannschaft in Deutschland: http://www.daserste.de/live/index.html

Bekenntnis zur Mannschaft und Spaß udn Interesse sind das eine, aber ich finde doch, dass es bei so einigen schon ein wahrer Fußball-Fetisch. Gleichfalls ist der mediale Aufwand doch (meiner Meinung nach) oft gelegentlich etwas überzogen.
Zudem habe ich gestern einen Beitrag gesehen, welchem zufolge durch die WM viele Leute auch die arbeit einfahc mal bleiben lassen und blau machen. Diese Priorität ist meiner Meinung nach vielleicht eher bedenklich,w enn Fußball über alles geht.

Ganz lose kann ich mich an ein bisschen was von der WM 94 erinnern. Das Finale 96 hab ich damals mit 9 mit meinem Bruder am Röhrenfernseher gesehen. Mein erstes Turnier, das ich aber richtig bewusst mitbekommen habe, war die WM 98 in Frankreich. Da hatte auch vieles darauf hingedeutet, dass wir n bisschen weiter kommen. Die Vorrunde war doch sehr souverrän. Das Achtelfinale gegen die Mexikaner hab ich noch als echte Zitterpartie in Erinnerung. Da stand es noch ganz lange 1:0 für die andern und haben das Ding dann doch noch gedreht. Die Spiele der französischen Mannschaft und gegen die slawischen Mannschaften, waren bei uns ganz hoch im Kurs, da der Vater meines Stiefvaters aus dem ehemaligen Jugoslawien stammt und nach Frankreich geflohen ist und lange dort gelebt hat. Da hatten wir dann alle vorm Fernseher gesessen, mit der ganzen Familie. Kurzzeitig war sogar die Überlegung nach Lens zu fahren. Da das recht nah war. Das wäre damals noch möglich gewesen. Aber die Karten waren doch sehr teuer.
Jedenfalls weiß ich noch, dass die grandios aufspielenden Kroaten die Deutschen - die noch 90ger Weltmeister in der Mannschaft hatten - 3:0 geschlagen haben. Da hatte mein Stiefopa noch den ganzen Tag gestichelt
Da ich noch gebürtiger Holländer bin, hab ich auch immernoch zu den Oranjes gehalten, da ging die Stichelei noch im Spiel um Platz 3 weiter, dass auch die gegen die großartigen Kroaten verloren hatten. Ansonsten kennt die Geschichte ja auch jeder: Noch nie einen WM-Titel...2002 sogar gar nicht dabei -.-
Da war dann diese WM mehr als besonders. 1. und 3. Platz für meine beiden Mannschaften. Da hab ich mich doch schon sehr gefreut.