Warnhinweis: Dieser Text beinhaltet Polemik, Zynismus und Ironie!
Ich kann der Sache auch schlecht zustimmen, da sich Anet ihre Kundschaft ja selbst so erzogen hat.
Wen möchte Anet mit ihrem Produkt ansprechen? (Ja, GW2 ist ein Produkt wie Seife, Toilettenpapier oder Fertigpizza, und muss gewinnorientiert an den Mann/Frau/Sonstiges gebracht werden.)
Eigentlich alle die sie als Kunden bekommen können. Vom Casual bis zum Pro Gamer, Hauptsache es wirft Bares ab.
Problem an der Sache ist aber, dass man beim besten Willen nicht alle unter einen Hut bekommen kann, egal was man macht.
Vor ein paar Jahren war es zu WoW/Lotro/AoC Zeiten üblich, dass man z.B. für ein komplettes Rüstungsset monatelang durch knochenharte Dungeons kriechen musste.
Hat niemanden gestört, hat man halt gemacht, da es keine Alternativen zu den genannten Spielen gab.
Der 'moderne' Spieler von heute erwartet einfach, das der Weg zum Ziel mit geringsmöglichem Aufwand verbunden ist, und sollte das nicht der Fall sein, wird das Spiel eben von der Platte gefegt, und sich genussvoll auf den nächsten F2P Titel gestürzt.
Objektiv betrachtet ist GW2 nicht anders als andere F2P Games auch, mit dem Unterschied, dass das recht mittelmässige GW2 noch vom Ruhm eines GW1 zehrt.
Auf wen hört man also als Hersteller?
Auf die kleine Minderheit der Hardcore-Zocker denen nichts zu schwer/langwierig erscheint, oder die Masse der 'ej das dauert ja ewig, da habsch keinen Bock drauf' Casuals.
Warum gibt es wohl im Spiel Millionen von Säcken, Kisten, Beuteln, an denen man sich den Mausfinger wund klickt?
Rischtisch, damit sich der Spieler alle 1.5 Sekunden 'belohnt' fühlt, denn was bei der Hundedressur mit dem Leckerli funktioniert, klappt sicher auch beim Spieler.
An diesem kleinen Beispiel sieht man gut wie unterschiedlich Spieler sind:
Den der 1 Stunde am Tag spielt, den stört es nicht, der 8 Stunden Vollpro bekommt aber schon bei der zweiten Waggelkiste einen Anfall, weil er weiß was ihn in den nächsten Stunden noch erwartet.
Zudem kommt noch die übliche Finanzleier, denn die Mannschaft muß bezahlt werden, und der Aktionär schreit im Hintergrund nach seinem 4ten diamantbesetzten Geländewagen.
Um das Bare in Strömen fliessen zu lassen, hört man brav auf die Masse der Casuals denen alles zu schwer ist, denn sie bringen das dicke Geld.
Dann werden eben mal z.B. 400 benötigte Punkte zur Freischaltung der Eliteskills auf 250 reduziert.
Die Masse der Spieler freut sich, weil Anet ja auf seine Community hört, und die Minderheit der Hardcore-Zocker ist beleidigt, was aber niemanden stört.
Thema Gildenhalle:
Niemand hat gesagt, das es leicht sein soll die Halle zu kaufen und auszubauen, aber das der Aufwand an Wahnsinn grenzt kann auch nicht das Gelbe vom Ei sein. (OK, wer Flöten als Abbauwerkzeuge an die Spielerschaft bringt, dem sind auch noch ganz andere Sachen zuzutrauen.)
Wenn sich aber selbst die Hardcore-Fraktion beschwert, kann doch irgendetwas nicht stimmen.
Tja, und was die Kritik anbetrifft... Da könnte es erheblich weniger von geben, wenn Anet sich näher an der Community bewegen würde, anstatt erstmal etwas in die Welt zu setzen wo einem der normale Menschenverstand sagen müsst, dass es bei den Spielern nicht gut ankommen wird.
Und dann immer diese kümmerlichen Versuche GW2 auf biegen und brechen im E-Sport zu plazieren.
Machen wir alles andere uninteressant oder für die Spieler nicht erreichbar, vielleicht spielen sie dann endlich freiwillig PvP.
Gejammert wird immer, denn niemals kann man es allen recht machen, aber Anet muss den großen Mammon preisen, und dessen Jünger sind halt die breite Masse.
In Gedanken an unseren kürzlich gemeuchelten Trahööön, 'it ended, but now well', freue ich mich schon auf die Kommentare zu den Raids auf Reddit. Popcorn-Time.
TL;DR GW2 is dead