Winternacht

Es waren Jahre, die Aleatha in Hoelbrak verbracht hatte, doch noch nie hatte sie den Wintertag gefeiert.
So gerne sie sich auch unter das Volk der großen Norn mischte und ihnen beim Feiern zusah,
so sehr scheute sie sich an deren festlichen Aktivitäten teilzunehmen.

Dieses Jahr jedoch, würde sie sich nicht von dem großgewachsenen Schneefolk einschüchtern lassen
und ihren Asura stehen. Sie würde beim Fasswerfen mitmachen (und sich den Rücken verrenken), mit
ihnen trinken, Schneeballschlachten austragen, Dolyak gegen Skritt verteidigen und mit den Kindern Schneemänner bauen!

Und so trat die kleine Asura-Nekromantin voller Zuversicht und Tatendrang aus der Schenke, rückte sich den Pelzkragen
ihres Mantels zurecht und...ein Schneeball traf sie mitten ins Gesicht und ließ sie rückwärts taumeln, direkt gegen die Beine
einer Norndame, die verwundert hinabblickte.

Torga hatte Aleatha schon einige Male in der Schenke gesehen, sie jedoch nie angesprochen, auch wenn sie eine gewisse
Neugier verspührte, die Asura näher kennenlernen zu wollen. Immerhin kam es nicht alle Tage vor, dass ein so kleines
Geschöpf, das sich typischerweise der Erforschung der Magie verschrieben hatte, hier her verirrte und dann auch noch
häuslich niederließ.

"Alles okay?"
"Ja", murmelte Aleatha, sich den Schnee aus den Augen reibend, "Nur ein kleiner Rückschlag für mein Vorhaben."
Torga hob eine Augenbraue. "Was für ein Vorhaben?"
"Das Verhalten der Norn zu adaptieren und eine von ihnen zu werden."
Die hochgewachsene Frau, die selbst für eine Norn ausgesprochen groß war, studierte die Asura etwas intensiver,
die nun mit tränenden und zusammengekniffenen Augen zu ihr aufblickte und wie ein verlorenes Kind wirkte.
Einerseits bedauerte sie das kleine Wesen dafür, dass es so tapfer versuchte eine Norn zu werden, was absolut unmöglich war,
andererseits war die Vorstellung einer Asura, die wie ein Norn trinken und fluchen konnte und beim Fasswerfen alle übertraf,
einfach zu amüsant, um nicht zu lachen.

Als Torga dann auch noch tatsächlich in schallendes Gelächter ausbrach, fühlte sich die Nekromantin zunächst gekränkt
und in Vorhaben kaum noch bestärkt. Als sie jedoch spürte, wie sich zwei Hände unter ihre Arme schoben und sie hochhoben,
konnte sie nicht anders, als perplex in das Gesicht der Norn zu blicken, die sie anlächelte und sagte:
"Dann finden wir beide mal heraus, wie es ist, ein Norn zu sein. Das habe ich mich nämlich auch schon lange gefragt."
Auch wenn Torgas letzte Bemerkung sie etwas stutzen ließ, wehrte sich Aleatha nicht dagegen, von ihr wie ein Kind auf den
Armen hinausgetragen zu werden.

Es war bereits Abend und die Feuer in den großen Schalen Hoelbraks tauchten die Stadt in einen gelblichen Schein, während
von oben herab der Mond sein kaltes Licht spendete. Kleine weiße Flocken fielen hernieder und wenn Aleatha nach oben sah,
wirkte es, als würde es Sterne regnen.
Sie streckte eine Hand nach den Flocken aus, die langsam tanzend auf ihrem Handschuh landeten.

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Und das war die Geschichte hinter dem Bild

Aleatha ist meine kleine Asura, die, nachdem sie ihre Stelle im Arkanen Rat als Phlunts Assistentin hingeworfen hat,
zunächst einige Jahre bei den Charr lebte und kleine Cubs aufzog, bevor sie dann nach Hoelbrak zu den Norn wanderte,
wo sie seither lebt.

Torga hingegen ist eigentlich eine Charr, deren Geist lange in den Nebeln umherirrte, bevor sie als Revenant
wiederkehrte - leider als Norn, die mit dem Leben in Hoelbrak genauso Schwierigkeiten hat wie Aleatha
und mühsam lernen muss, sich den arktischen Bedingungen anzupassen.

Da ich für dieses Jahr freie Hand hatte, was das Motiv des Kalenders anbelangte, fand ich die beiden recht passend.
Zeit: ca. 20 Stunden
Programm: Photoshop CS5
Grafiktablett: Perixx Peritab-302

Aleatha gehört mir, Torga meiner Freundin Nesthzeru