Was sind Schlachtzüge?
Schlachtzüge (engl. Raids) sind ‒ vereinfacht gesagt ‒ schwere 10-Spieler-Dungeons. Es sind Instanzen, in denen maximal zehn Spieler gegen einen Boss kämpfen oder ein Event abschließen. Der Schwierigkeitsgrad variiert dabei stark von Boss zu Boss. Es gibt mehrere Flügel (engl. Wings), die aus drei bis vier Bossen/Events pro Flügel bestehen. Raids zählen zum schwersten PvE-Spielcontent, den Guild Wars 2 zu bieten hat. Allerdings gibt es einige sehr einfache Bosse, die jedem den Einstieg in das Raiden ermöglichen. Um einen Raidwing zu betreten, benötigt Ihr entweder die Erweiterung Heart of Thorns (kurz: HoT) oder Path of Fire (kurz: PoF) und Ihr müsst einen Charakter auf Stufe 80 besitzen. Innerhalb eines Flügels wird meistens eine Nebengeschichte erzählt, so handelt z. B. der sechste Flügel, das Mythenschreiber-Wagnis, von einer Tour durch die Mystische Schmiede. Alle Schlachtzüge erreicht Ihr über den Flugplatz von Löwenstein, welcher sich südlich von Löwenstein befindet. Ihr gelangt dort hinein, indem Ihr südlich von den Fraktal- und WvW-Portalen durch das passende Portal tretet.
Ihr könnt von jedem Boss nur einmal in der Woche Loot bekommen. Solltet Ihr den Boss danach noch einmal töten, bekommt Ihr nur noch die entsprechende Währung und kleinere Loot-Taschen, jedoch keinen „großen“ Loot mehr. Die Raids resetten sich jeden Montag um 8:30 Uhr (UTC +1), d. h. 8:30 Uhr CET/MEZ bzw. 9:30 Uhr CEST/MESZ.
Sollte ein Einsatztrupp-Mitglied während des Kampfes sterben, kann man diesen ähnlich wie im WvW oder PvP nicht wiederbeleben. Nachdem der Kampf beendet ist oder die Gruppe vollständig gestorben ist, können tote Spieler von einem Checkpunkt wieder beginnen. In Raids kann man sich, wie in den Fraktalen auch, durch einen Chatbefehl selbst umbringen. Wenn alle Spieler der Gruppe tot sind, zählt das als „Wipe“ und alle Abklingzeiten werden zurückgesetzt. Dies kann in manchen Situationen sehr hilfreich sein. Folgende Chatbefehle führen zum Tod des Spielers:
/gg
/ff
/qq
/surrender
/forfeit
/resign
/aufgeben
Eine weitere Besonderheit in den Raids ist, dass mit Beginn des Kampfes alle Segen von den Spielern entfernt werden. Dies soll verhindern, dass man vor Beginn des Kampfes bereits die wichtigsten Segen der Gruppe gibt und dann erst den Kampf beginnt, wie es z. B. in Dungeons oder Fraktalen üblich ist.
Allgemeines über Raids
Vorhandene Flügel
Aktuell sind sieben Flügel im Spiel vorhanden. Die folgende Tabelle soll Euch einen Überblick über die verschiedenen Flügel geben und welchen Flügel Ihr mit welcher Erweiterung spielen könnt.
Vorhandene Bosse
Hier findet Ihr eine Auflistung der Bosse der verschiedenen Flügel. Der Kurzname wird oft in LFG-Gruppen verwendet, um den jeweiligen Boss zu beschreiben, daher sind diese meistens englisch. Ebenso werdet Ihr Abkürzungen wie „w4b1“ zu lesen bekommen. Dies steht für „Wing 4, Boss 1“, also Cairn.
Währung
Die vorhandene Schlachtzug-Währung sind Magnetitscherben. Diese verdient Ihr euch, indem Ihr Bosse oder Events erfolgreich abschließt. Bei einem Scheitern erhaltet Ihr ebenfalls von der Währung, allerdings nicht so viel, wie wenn Ihr den Boss getötet hättet. Für diese Währungen könnt Ihr euch bei der Gelehrten Glenna in jedem Flügel Items kaufen. Dies beinhaltet aufgestiegene Ausrüstung, Miniaturen oder andere einzigartige Items. Um bei Glenna etwas kaufen zu können, müsst Ihr jedoch zuerst einen Boss oder ein Event im jeweiligen Flügel erfolgreich abgeschlossen haben und dann bietet Glenna nur die Items an, die zu diesem Boss/Event gehören, d. h. solche, die Ihr dort auch ganz normal looten könnt. Items von anderen Bossen in diesem Flügel bleiben Euch zunächst verschlossen. Allerdings müsst Ihr zum Freischalten der Items den ensprechenden Boss nur einmal getötet haben. Auch wenn sich die Raids jede Woche resetten, müsst Ihr nicht jede Woche erneut den Boss töten, um die Items erneut freizuschalten. Sobald Ihr den Boss getötet habt, könnt Ihr jederzeit bei Glenna einkaufen.
Ihr könnt in einer Woche maximal 300 Magnetitscherben bekommen. Wenn Ihr aufgestiegene Ausrüstung aus Raids wiederverwertet oder Miniaturen eintauscht, könnt Ihr euch Bonus-Währung verdienen, die nicht für die wöchentliche Obergrenze zählt.
Einen Überblick, was Glenna anbietet, könnt Ihr im deutschen (Flügel 1–4) oder englischen (Flügel 1–7) Wiki finden. Außerdem könnt Ihr außerhalb einer Raid-Instanz, im Flugplatz von Löwenstein, beim Standard-Agenten der Magnetit-Börse jederzeit ausgewählte aufgestiegene Ausrüstungsgegenstände oder Infusionen kaufen. Da das deutsche Wiki hier leider nicht aktuell ist, hier noch der Link zum englischen Wiki mit der vollständigen Liste des Angebots.
Auswahl von Werten
Glenna bietet innerhalb eines Flügels immer vier Versionen der gleichen Waffe/Rüstung/Schmucks an. Dies hängt damit zusammen, dass man je nach Version immer aus einer bestimmten Liste von Werten auswählen kann. Die erste Version ist immer die bestürmende, die zweite verteidigend, danach kommt kurierend und als letztes kommt boshaft. Bei vielen Gegenständen ist dies im Namen enthalten, bei einigen jedoch nicht. Allerdings folgt Glennas Liste immer diesem Muster.
Legendäre Einsichten/Weissagungen
Legendäre Einsicht (engl. Legendary Insights; kurz: LI) bekommt man nach dem erfolgreichen Abschluss des Bosses oder Events einmal in der Woche. Dieses Item wird benötigt, um die legendäre Rüstung oder den legendären Ring zu bauen. Außerdem eignen sie sich als Beweis, wie viele Bosse Ihr bereits getötet habt und dienen somit als Anforderung in vielen Gruppen des LFG.
Gildendekorationen
Bis auf wenige Ausnahmen (Geisterwald, Trio, Verdrehtes Schloss) bekommt Ihr nach jedem erfolgreichen Event/Boss auch 1‒5 Gildendekorationen. Dazu müsst Ihr eine Gilde repräsentieren. Diese Gildendekorationen dienen auch gerne als „Killproofs“ (kurz: KP), also Beweise, dass Ihr den jeweiligen Boss schon getötet habt. Wenn man das Fragment von Cairn also 50-mal besitzt, würde das bedeuten, dass man Cairn mindestens zehnmal und maximal 50-mal getötet hat, je nach dem, wie viel Glück man mit den Dekorationen hatte. Vor allem bei den schwereren Bossen wird dies gern als Anforderung verwendet, daher ist es sinnvoll, die Dekorationen von diesen Bossen aufzuheben.
Vorbereitungen
Voraussetzungen
Wie oben bereits kurz erwähnt, müsst Ihr eine der beiden Erweiterungen besitzen und Stufe 80 erreicht haben. Darüber hinaus gibt es vorerst keine Voraussetzungen, allerdings ist es empfehlenswert, seinen Charakter entsprechend der Rolle, welche man in den Raids spielen möchte, mit passender Ausrüstung auszustatten. Welche Rollen es gibt und wo Ihr geeignete Builds für die jeweiligen Rollen findet, wird weiter unten im Abschnitt Rollen erklärt. Die Ausrüstung sollte mindestens exotisch sein, muss aber nicht zwingend aufgestiegen sein. Ein exotisches Set ist meistens einfacher und kostengünstiger zu erlangen und reicht auch vollkommen aus, um Raids zu bestreiten. Je schneller man jedoch bei den Bossen sein möchte, desto besser sollte die Ausrüstung sein. Wichtiger als die Ausrüstung ist jedoch, seine Klasse und seine Aufgabe zu kennen und zu wissen, wie man diese Aufgabe erfüllen kann. Es wird immer eine Meta-Klasse (Most effective tactic available) geben, also eine Klasse, die die jeweilige Rolle am besten ausfüllt. Allerdings ist es selten eine einzige Klasse, die diese Rolle erfüllen kann. Wie aufgeschlossen man solchen Off-Meta-Klassen gegenüber ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings soll betont werden, dass Off-Meta nicht gleich schlecht bedeutet und dass man jeden Boss auch anders schaffen kann. Man benötigt tendenziell nur mehr Zeit als mit Meta-Klassen.
Teamzusammenstellung
Die Teamzusammenstellung besteht normalerweise aus bis zu vier Unterstützern (engl. Supporter), einem Krieger und schadensorientierten Spielern (engl. DPS; Damage per second). Zu Unterstützern zählen sowohl Heiler als auch sog. Segensunterstützer (engl. Boon-Support), die den DPSlern in ihrer Gruppe offensive Segen wie Macht oder Schnelligkeit bereitstellen. Eine mögliche Aufstellung wäre also:
Wohlgemerkt stellt diese Aufstellung keine optimale Aufstellung dar.
Je nachdem, wie erfahren die Gruppe ist, kann ein Heiler weggelassen werden und nur mit einem Heiler gespielt werden. Bei den meisten Bossen gibt es einen zuvor definierten Tank. Meistens ist das der Spieler mit der höchsten Zähigkeit, es gibt jedoch auch andere Tankmechaniken, wie z. B. Entfernung zum Boss. Das Tanken übernimmt meistens einer der Supporter. In dem Beispiel also der Support-Chronomant oder Support-Aufwiegler
Rollen
Im Großen und Ganzen kann man vier Rollen unterscheiden. Diese sind Segensunterstützer, Heiler, Krieger („Bannerslave“) und DPS.
Segensunterstützer
Diese Spieler sorgen dafür, dass ihre Gruppe alle wichtigen Segen hat, um so viel Schaden zu machen wie maximal möglich. Zu diesen Segen zählen: 25 Stapel Macht, Wut, Schnelligkeit und Tatendrang. Einzelne Klassen profitieren darüber hinaus davon, bestimmte Segen (z. B. Weber und Eile durch die Eigenschaft Schnelle Rache) oder besonders viele Segen (z. B. Wächter durch die Eigenschaft Macht der Tugendhaften) auf sich zu haben. Daher ist das Ziel der Segensunterstützer einfach ausgedrückt, so viele Segen wie möglich auf der Gruppe für die gesamte Zeit des Kampfes aufrecht zu erhalten. Dazu werden die Attribute Konzentration bzw. die daraus resultierende Segensdauer benötigt. Allerdings sind sie nicht als einzige dafür zuständig, diese Segen zu erzeugen bzw. aufrecht zu erhalten. Die Heiler übernehmen meistens noch zusätzlich die Rolle eines Segensunterstützers zusätzlich zum Heilen. Daher kann man hier über verschiedene Kombinationen nachdenken. Geeignete Klassen sind hierfür u. a. der Chronomant, Druide, Aufwiegler, Abtrünnige oder Sturmbote.
Heiler
Die Heiler sorgen dafür, dass die Gruppe am Leben bleibt. Optimalerweise sollte die Gruppe auch über 90 % Lebenspunkte haben, da manche ihrer DPSler dann Schadensmultiplikatoren (wie z. B. den sechsten Bonus von Überlegene Rune des Gelehrten) bekommen. Hierzu wollen die Heiler auch permanent Regeneration auf ihren Gruppenmitgliedern halten. Um Heiler zu spielen, wird eine hohe Heilkraft sowie ggf. Segensdauer benötigt. Mögliche Klassen sind u. a. Aufwiegler, Abtrünniger, Herold, Druide, Schrotter, Pestbringer oder Sturmbote.
Krieger/Bannerslave
Die meisten Gruppen möchten einen Krieger dabei haben, damit dieser Banner der Stärke und Banner der Disziplin stellt, da dies über die gesamte Gruppe hinweg eine Erhöhung des Gesamtschadens darstellt. Da der Krieger oftmals nur aus diesem Grund mitgenommen wird, hat er den Beinamen „Bannerslave“ (kurz: Banner, BS) bekommen, der sich durchgesetzt hat. Zudem macht der Krieger viel CC und auch gut Schaden. Daher hat er durchaus auch noch andere Daseinsberechtigungen außer den Bannern. Hier kann prinzipiell jede Form des Kriegers ( Krieger, Berserker, Bannbrecher) gespielt werden. Wobei der (engl. Core-) Krieger seine Stärke beim CC, der Berserker beim höchsten (Zustands-)Schaden und der Bannbrecher bei der Segensentfernung hat.
DPS
In Guild Wars 2 gibt es zwei verschiedene Schadenstypen: kraftbasierend bzw. Direktschaden (engl. power damage; kurz: Power) und zustandsschadenbasierend (engl. condition damage; kurz: Condi). Powerbasierte Schadenstypen wollen vor allem Kraft, Präzision und Wildheit maximieren, um mit ihren Fähigkeiten große Schadenszahlen und kritische Treffer zu produzieren. Zustandsschadenspieler bauen hingegen auf die Attribute Zustandsschaden und Fachkenntnis. Power-DPSler eignen sich eher für kurze oder phasenreiche Kämpfe, während Condi-DPSler lange Kämpfe ohne Zwischenphasen bevorzugen, da diese etwas Zeit benötigen, um ihren Schaden aufzubauen, wogegen Power-Klassen sofort loslegen können. Außerdem wird Power-Schaden von der Zähigkeit des Gegners reduziert, was auf Zustandsschaden nicht zutrifft. Somit sind bei Gegnern mit hoher Zähigkeit eher Condi-DPSler gefordert. Es gibt auch Gegner, die eine so hohe Zähigkeit haben, dass sie quasi immun gegenüber Power-Schaden sind.
Die Rolle des DPS hat die größte Klassenvielfalt. Prinzipiell kann jede der neun Klassen mit bestimmten Builds sehr guten Schaden machen. Mit gutem Schaden sind 20.000+ Schaden pro Sekunde gemeint. Hier spielt natürlich die Ausrüstung und deren Werte eine große Rolle, aber nicht die einzige. Man kann auch voll aufgestiegen ausgerüstet sein und trotzdem „nur“ 9000 Schaden pro Sekunde machen, wenn man z. B. nur die Autoattacken nutzt. Wichtiger als die optimale Ausrüstung und die richtigen Eigenschaften (engl. Traits) ist daher die sog. Schadensrotation oder kurz Rotation. Diese besteht darin, dass man seine Waffen- und Hilfsfähigkeiten in einer bestimmten Reihenfolge und nach einer entsprechenden Priorität nutzt und auch ggf. manche Fähigkeiten auslässt. Solange man diese Rotation beherrscht, kann man auch mit suboptimaler Ausrüstung (z. B. exotisch) mehr als genug Schaden liefern. Dies soll jedoch keine Entschuldigung sein, in meisterhafter Ausrüstung zu raiden. Die Mischung aus optimalem Build und Rotation macht natürlich am meisten Schaden. Üben könnt Ihr Eure Rotation am Übungsgolem.
Als DPSler sollte es Euer Ziel sein, so viel Schaden wie möglich zu machen. Das Überleben legt Ihr damit stark in die Hände Eurer Supporter. Dies zeigt sich vor allem durch komplett offensive Builds und Traits. Allerdings könnt Ihr natürlich auch selbst für Euer Überleben sorgen, indem Ihr Schadensfeldern, wenn möglich, ausweicht oder sie umlauft und dadurch den eingehenden Schaden massiv reduziert. Eure Heiler werden es Euch danken!
Wo finde ich passende Builds?
Passende Builds für die jeweiligen Rollen-/Klassenkombinationen findet Ihr auf https://snowcrows.com/. Dies ist eine englische Speedrun-Gilde, die Builds für die Community bereitstellt. Seit einiger Zeit nehmen sie auch Off-Meta-Builds auf ihre Seite und zeigen dadurch eine größere Variabilität an möglichen Builds. Snow Crows fokussiert sich darauf, Weltrekorde aufzustellen, also Bosse so schnell wie möglich zu töten. Dies solltet Ihr immer im Hinterkopf behalten, da dies auf die meisten Spieler nicht zutrifft.
Auf der Webseite findet Ihr Builds, Rotationen, Benchmarks für den Golem und für die jeweiligen Bosse sowie Raidguides für die einzelnen Builds. Benchmarks sind die Schadenszahlen, welche die Testspieler erreichen und an denen man sich messen bzw. orientieren kann. Dabei sind durchaus 70–80 % der Zahlen für den „durchschnittlichen“ GW2-Spieler mit etwas Übung zu erreichen und reichen auch aus.
Seit neuestem stellt Snowcrows auch ihre Builds auf Deutsch bereit.
Nahrungseffekte und Vebrauchsstoffe
In jedem Build werden die optimale Nahrung (engl. Buff Food) und der optimale Verbrauchsstoff (z. B. Überlegener Wetzstein) genannt. Dies gehört genauso zum Build wie die Ausrüstung. Hier solltet Ihr euch bemühen, dieses oder eine entsprechende (preiswertere) Alternative (z. B. Kuchenform mit Früchtekuchen bei Wetzsteinen) zu besorgen. Wenn Ihr selbst nur suboptimales oder gar kein Bufffood verwendet, solltet Ihr dies auch bei anderen akzeptieren.
Magisches Gespür bringt Euch in Raids jedoch nichts, da dies nur den direkten Loot von Monstern und ausgewählten Beuteln beeinflusst, allerdings nicht den Loot aus (Raid-)Bosstruhen.
Generell sollte mit Nahrung und Verbrauchsstoffen gespielt werden, da dies doch einiges an Schaden/Heilung/Segensdauer ausmacht.
Trainingsgolem
Der Trainingsgolem ist über den Flugplatz von Löwenstein zu erreichen. Dazu müsst Ihr einen Schlachtzug-Einsatztrupp erstellen (diesen könnt Ihr auch ohne Kommi-Lampe aufmachen) und das Trainingsgelände der Spezialkräfte betreten. Danach könnt Ihr den Einsatztrupp auch wieder verlassen. Hier könnt Ihr einen Golem beschwören, der dekorativ in der Gegend herumsteht und nichts tut, Euch mit Segen ausstatten und somit Eure Schadensrotation üben. Um realistische Zahlen zu erhalten, solltet Ihr euch an die Vorgaben von Snow Crows halten. Diese können hier nachgelesen werden. Allerdings müsst Ihr zuerst noch auf die Schaltfläche „Buffs“ drücken.
Als Heiler könnt Ihr eine Schadensaura am Golem anschalten und schauen, wie viel Schaden Ihr gegenheilen könnt. Die Segensunterstützer brauchen tendenziell noch einen anderen Spieler, um zu überprüfen, wie viele Segen sie auf anderen Spielern verursachen. Natürlich kann man dies auch an sich selbst testen, aber es ist immer einfacher, auf sich selbst Segen aufrecht zu erhalten, da man meistens in den eigenen Feldern steht und andere Spieler die Angewohnheit besitzen, aus diesen herauszulaufen.
Trotzleisten
Trotzleisten (engl. Break Bars) sind eine Mechanik, die zwar nicht exklusiv in Raids auftaucht, der allerdings in der offenen Welt zu wenig Beachtung zukommt. Sie sind die blauen Leisten unter den Lebenspunkten eines Gegners. Es gibt Trotzleisten, die immer aktiv, immer inaktiv oder nur gelegentlich aktiv sind. Die Trotzleiste kann mit Gruppenkontrolleffekten (engl. Crowd Controll, kurz: CC) gebrochen werden. Dazu zählen prinzipiell alle Effekte, die die Bewegung des Ziels einschränken, also z. B. Betäubung oder auch Verkrüppeln. CC wird in Hard- bzw. Soft-CC unterschieden. Hard-CC wie Betäubung wirkt einmalig auf den Gegner, während Soft-CC wie Verkrüppeln über Zeit wirkt. Wenn daher nur ein kurzer Zeitrahmen für die Trotzleiste gegeben ist, ist Hard-CC besser als Soft-CC, da dieser sofort wirkt. Hard-CC wird von Stabilität aufgehalten, während Soft-CC Stabilität ignoriert.
Um qualitative Aussagen über CC-Fähigkeiten treffen zu können (z. B. welche Fähigkeit mehr CC macht), musste erstmal eine Einheit eingeführt werden. Dazu wurde festgelegt, dass 1 Sekunde Betäubung 100 Breakbar-Schaden macht. Entsprechend kann man nun überprüfen, wie viel CC eine Fähigkeit in Relation zu diesem Maß macht. Eine Tabelle dazu gibt es im englischen Wiki. Da hier auch viele Fähigkeiten mit der jeweiligen Menge an Breakbar-Schaden aufgelistet sind, ist diese Seite besser als die entsprechende im deutschen Wiki. Eine Liste mit allen verfügbaren Hard-CC-Fähigkeiten eurer Klasse findet Ihr in unserem Trotzleisten-Guide.
Verschiedene Bosse in Raids bekommen regelmäßig aktive Trotzleisten, welche dann meistens schnell gebrochen werden müssen, um bestimmte Angriffe abzubrechen oder den Boss wieder verwundbar zu machen. Daher ist es ratsam, sich vor dem Kampf mit den Fähigkeiten seiner Waffe etc. auseinanderzusetzen, um zu wissen, wie man selbst CC beitragen kann. Ebenso ist es gut zu wissen, welche Fähigkeiten man eventuell austauschen kann, um mehr CC mitzunehmen, auch wenn dies etwas Schaden kostet. Die Trotzleisten der Bosse in Raids haben unterschiedliche Stärken, z. B. hat Samarog eine Trotzleiste von 4500 Einheiten, während der Talwächter nur eine Trotzleiste von 2000 Einheiten hat. Mehr über das Thema Trotzleisten findet Ihr in unserem Trotzleisten-Guide.
arcdps
In den folgenden beiden Abschnitten werden Programme von Drittanbietern vorgestellt. ArenaNet toleriert die Nutzung von Drittanbieterprogrammen nur, sofern diese der Richtlinie für Drittanbieterprogramme vom 10. Januar 2019 genügen. ArenaNet behält sich jedoch explizit das Recht vor, Accounts von Nutzern entsprechender Programme zu sanktionieren. Jede Nutzung eines Drittanbieterprogramms geschieht auf eigene Gefahr des Accountbesitzers hin! GW2Community - dein deutschsprachiger Guild Wars 2 Verein übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die aufgrund der Nutzung von hier genannten Drittanbieterprogrammen eintreten.
arcdps wertet den Kampflog im Spiel aus und zeigt Euch dadurch Eure DPS-Zahlen sowie viele weitere Informationen an. Wie oft wurdet Ihr von einer Attacke getroffen? Wie gut habt Ihr die Segen auf Eurer Gruppe aufrecht erhalten? Wodurch habt Ihr am meisten Schaden gemacht? Außerdem habt Ihr die Möglichkeit, euch eine Animation eines Kampfes anzeigen zu lassen. Dazu müsst Ihr Eure von arcdps erstellten Logs auf einer externen Seite (z. B. https://dps.report/) hochladen und könnt diese dann auch mit anderen teilen.
Dieses Tool ist durchaus nützlich, aber nicht erforderlich! Vor allem muss man die Informationen auch immer in Relation zu sonstigen Dingen setzen. Sieht man z. B. das man nur die Hälfte der Zeit Schnelligkeit hatte, kann das unterschiedliche Ursachen haben. Lag es daran, dass man andauernd aus den Feldern des Supporters herausgelaufen ist oder hat der Supporter die Felder vielleicht nicht unter die Gruppe gelegt? Heilung wird nicht adäquat mitgeloggt, daher bietet sich ein arcdps-Log nicht an, um über die Menge der Heilung eines Heilers zu urteilen.
arcdps könnt Ihr euch auf dieser Webseite herunterladen. Der Download-Link befindet sich unten auf der Seite. Ihr müsst die Datei „d3d9.dll“ in Euren Guild Wars 2 „bin64“-Ordner speichern. Beim nächsten Starten des Spiels wird arcdps nun automatisch mitgestartet. Die Logs werden standardmäßig im Ordnerpfad C:\Users\Username\Documents\Guild Wars 2\ gespeichert, in dem auch Eure Screenshots abgelegt werden.
Guild Wars 2 Tactical Overlay [TacO]
TacO zeigt Markierungen oder Zeiten im Spiel an, z. B. einen Countdown zu einer bestimmten Bossmechanik, die regelmäßig und zeitbasiert auftritt. Allerdings kann aufgrund der Funktionsweise des Programms die Zeit um einige Sekunden abweichen und je nach dem kann man sich die Timings auch merken oder auf einen altmodischen Zettel schreiben, welchen man sich dann neben den Computer legt. Das Programm nimmt einem das Nachdenken oft ab, aber wenn man sich nur darauf verlässt, wird man schnell davon abhängig.
TacO findet Ihr hier. Dieses Tool speichert Ihr in einem eigenen Ordner und muss separat gestartet werden. Es wird nicht automatisch mit Guild Wars 2 gestartet. Ihr müsst jedoch im „Vollbild im Fenster“- bzw. Fenstermodus spielen.
Hilfreiche Einstellungen
In der folgenden Tabelle wollen wir Euch einige Einstellungsoptionen empfehlen, um das Spielen der Raids angenehmer zu gestalten. Generell ist zu empfehlen, dass man sich die Tastenbelegung seiner Fähigkeiten so legt, dass man diese gut erreichen kann. Da dies sehr individuell ist, werdet Ihr dafür keine Empfehlungen finden. Jedoch beachtet beim Umlegen von Tasten und Ändern von Optionen, dass es immer eine gewisse Umgewöhnungszeit benötigt, um mit der neuen Steuerung umgehen zu können. Weswegen man die neue Steuerung einige Zeit beibehalten sollte, bevor man Änderungen wieder rückgängig macht.
Aller Anfang ist schwer …
Ihr seid optimal ausgerüstet, habt Eure Rolle am Golem geübt und euch optimalerweise schon Guides oder Videos der Bosse auf YouTube angeschaut. Jetzt wollt Ihr endlich loslegen und Euren ersten Raidboss töten, wisst aber nicht, wie Ihr eine geeignete Gruppe findet? Hier ein paar Möglichkeiten:
Community-Raids
Die deutschsprachige GW2Community veranstaltet regelmäßig Raids für Anfänger. Jeder ist willkommen, auch ohne optimale Ausrüstung oder perfekte Klassenkenntnis. Ihr bekommt Bossmechaniken erklärt und lernt auch erfahrene Spieler kennen, die Euch Tipps zu den verschiedenen Klassen geben können. Die Termine könnt Ihr dem Kalender entnehmen. Oftmals finden auch Anfängerraids am Samstagabend im Nachtprogramm statt.
LFG
Das LFG, also die Gruppensuche, bietet ab und zu auch Trainingsgruppen an. Teilweise werden Bosse erklärt, teilweise werden Grundkenntnisse der Mechaniken vorausgesetzt, sodass Ihr davor mindestens einen Guide lesen solltet. Ihr könnt natürlich auch Eure eigene Gruppe aufmachen!
Quellen
Alle Infos um das Thema Trotzleisten und CC kann auch im deutschen sowie englischen Wiki nachgelesen werden. Die Tools arcdps und TacO sind im entsprechenden Abschnitt verlinkt. Snow Crows und Lucky Noobs sind Hardcore-PvE-Speedrun-Gilden, die sich auf Fraktal- und Raidrekorde spezialisiert haben. Sie stellen Builds und Buildguides sowie Benchmarks für die Community bereit.
Versionshinweis
Versionsnummer: 1.4
Stand: 07. August 2023
Erstellung: Valfyn
Kommentare 2
Nefertari
Vielen Dank, so ausführlich habe ich das noch nie zu sehen bekommen. Das macht Mut das mal auszuprobieren.
Valfyn
Gerne. Heute Abend um 20:15 Uhr finden die Raids für Anfänger auf unserem TS statt. Dort bist du herzlich eingeladen daran teilzunehmen und hoffentlich den Spaß an Schlachtzügen zu entdecken!