Immer wieder wird der Vergleich zwischen einem Kinobesuch und GuildWars 2 gezogen.
Was ich persönlich wie einen Vergleich zwischen Äpfel und Birnen finde, möchte ich hier aber mal aufdröseln:
Was bekomme ich beim Kinobesuch:
Das Filmerlebnis selbst, den Raum, das Personal, den Strom, Toiletten, etc. pp. das alles ist in dem Kinobesuch mit drin.
Also rechnet auch mit den selben Werten, wenn ihr schon solche Vergleiche zieht.
Meine Wohnung kostet derzeit knapp 400 Euro / Monat warm + 64 Euro Strom + 35 Euro für Internet + Computer für 799 Euro + Monitore für 500 Euro.
Hochgerechnet auf 2 Jahre bezahle ich also 13.275 Euro - ohne das Spiel.
Muss das Kino ja schließlich auch. Nur ohne Filme:
Nun kommt natürlich der nächste und sagt: Aber eine Wohnung ist doch ein "shared space", der mehr leistet als die vier Wände um einen Computer.
Stimmt - aber das zeigt nur, dass man solche Vergleiche Kino vs. Onlinespiel einfach nicht machen kann.
Im Kino leben Leute nur von dem Bereitstellen des Filmes, der Raumpflege (sollte ich oben noch eine Putzfrau hinzufügen?). Es kann auch nicht irgendein 0815 Wohngebäude genutzt werden.
Ebenso der Vergleich zu Konsolenspielen:
Hier ist der Spieler an einen Hersteller gebunden. Die Lizenzgebühren der Konsolenhersteller und die "unübliche" Herstellung machen einen großen Teil des Spiels aus.
Außerdem existiert meist wenig oder keine Konkurrenz, da der Markt durch den Hersteller verteilt werden kann.
Das ist beim PC einfach anders. Wieder ein "Äpfel mit Birnen-Vergleich". Die Marktvariabilität der MMOs für den PC reicht vom Pre-Alpha Mini-2D-Adventure MMO bis zu einem riesigen MMORPG wie TESO oder WoW (die aber auch derzeit zu kämpfen haben).
Zitat von Nebukko
Und wie einige hier, u.a. Anonymiss, schon richtig sagten: Bei GW1 war jede Erweiterung ein komplettes Spiel, bei der man von Anfang an das Gefühl hatte, wirklich etwas für sein Geld zu bekommen und nicht den faden Beigeschmack des Abzockens.
Genau so sehe ich es leider auch. Mit HoT wurde der Stammspieler bewusst verdrängt. Selbst für ein wirtschaftlich handelndes Unternehmen, bei dem die Profitmaximierung selbstverständlich im Vordergrund steht, achtet man stets auf seine Stammkundschaft. Ein Restaurantbesitzer, welcher nach der zehnten Reservierung nicht den Nachnamen seines Stammkunden weiß, disqualifiziert sich einfach selbst. Gleiches gilt übrigens auch, wenn man sich Stammgäste bewusst (oder grob fahrlässig) vergrault.
Und gerade zu uns Stammkunden darf man ja auch nicht vergessen, dass wir ein wesentlicher Faktor des Erfolges sind. Etliche tausend Stunden Spielspaß auf unserer Seite bedeutet ja auch etliche tausend Stunden einen Spieler mehr auf der Map zu haben, welcher wiederum GuildWars als aktives Spiel kennzeichnet.
Wenn es die Stammspieler nicht gäbe, würde GW2 aussehen wie GW1 und niemand würde sich das Spiel mehr kaufen. Es ist also für beide Seiten eine Win-Win-Situation.
Die Argumentation, dass wir ja ach so viele Stunden Spielspaß bekommen ist richtig, aber definitiv nicht einseitig.
Folglich erwarte ich auch etwas für die 45 Euro - und zwar etwas, was dem Grundspiel vom Funktionsumfang ähnlich ist. In GW1 wurde es ja bereits mehrfach erfolgreich vorgemacht und Arenanet hat hierdurch sehr viel Reputation gewonnen.
Ich hoffe einfach nur, dass sie diese Reputation nicht einfach so wieder verspielen für ein paar Groschen.
Ich für meinen Teil habe beschlossen, dass ich mir HoT erst kaufen werde, wenn ich ganz genau weiß was mich erwartet. GW1, deren Extensions und GW2 waren ihr Geld wert, aber die Katze im Sack werde ich nicht kaufen.